Schulbiologische Station: Ein neues Klassenzimmer mitten im Grünen
Nach intensiver Renaturierung steht der Fischteich am Bornheimer Bach zu Unterrichtszwecken bereit.
Burscheid. Ohne Gummistiefel ging Freitag gar nichts. Die Regenfälle der letzten Tage und Wochen hatten die schulbiologische Station am Bornheimer Bach ganz schön mitgenommen.
Das machte den Schülern der Haupt- und Realschule aber wenig aus. Schließich durften sie nach viel Arbeit und Vorbereitung ihr Klassenzimmer im im Grünen vorstellen - mitten im Wald hinter dem Schulberg.
Die ehemalige Fischteichanlage soll dank umfangreicher Renaturierungs- und Restaurierungsarbeiten durch den Wupperverband den Schülern als praktisches Anschauungsobjekt dienen, wie Biologielehrerin Christa Engstenberg erklärt: "Wir wollen regelmäßig ein- bis zweimal im Monat mit unserer Bio-AG hierher kommen. Auch meine Kollegen haben schon Interesse bekundet."
Gestern konnten die Fünft- und Sechstklässler beim Tag der offenen Tür mit Käscher auf Froschfang gehen, um sich anschließend die hüpfenden Winzlinge aus nächster Nähe anzuschauen. Neben Fröschen gibt es in der schulbiologischen Station am Bornheimer Bach auch Libellen, Eisvögel, Bachflohkrebse oder Enten zu bestaunen.
Während der Umbaumaßnahmen, die von Profis des Wupperverbandes durchgeführt wurden, waren auch immer wieder die Schüler involviert - zuletzt im Rahmmen der Burscheider Umweltwoche. "Es war sehr interessant und lehrreich", findet Arthur Fröhlingsdorf (15) aus der Klasse 10a. Am meisten Spaß gemacht hat Christian Kicker das Arbeiten mit dem kleinen Bagger. "Wir sind manchmal total verdreckt im Bus nach Hause gefahren", erinnert sich der Zehntklässler.
Als "super naturinteressiert" bezeichnet sich Nicola Hagemeister (15) und zögerte keinen Augenblick, als bekannt wurde, dass es eine Bio-AG zu diesem Projekt geben würde. Auch Freundin Jessica Kurth (15) war mit ganzem Eifer bei der Sache, als es darum ging, die verkommene Fischteichanlage auf Vordermann zu bringen.
Sogar während der Sommerferien waren die Mädchen im Wald. "Wir mussten noch ein paar Malerarbeiten erledigen", berichtet Nicola und zeigt dabei auf die bunt bemalten Wände des künftigen Klassenraums, die der Landschaft rund um den Teich nachempfunden sind.
Am meisten Arbeit steckte im Zurückschneiden von Büschen und Sträuchern. "Das war alles ziemlich zugewachsen", erinnert sich Jessica Kurth, die es schade findet, den selbst gestalteten Klassenraum nur noch ein Jahr nutzen zu können. Dann endet ihre Schulzeit. Doch ihrer Lehrerin Christa Engstenberg und der Biostation wollen die beiden auch darüber hinaus treu bleiben. Vielleicht gibt es irgendwann auch regelmäßige Grillabende wie zuletzt vor den Sommerferien.