Auszeichnung: Seit 35 Jahren gibt Margit Theimann-Weiler Kindern ein Stück Familie zurück

Margit Theimann-Weiler erhält das Goldene Kronenkreuz für ihre ehrenamtliche Arbeit im Kinderheim.

Burscheid. Knapp zwei Wochen ist es her, da feierte Margit Theimann-Weiler ihr 35-jähriges Dienstjubiläum - bei einem Arbeitgeber, an einer Arbeitsstelle wohlgemerkt. Das evangelische Kinderheim ist für die heute 55 Jahre alte Erzieherin ein Stück Familie geworden, bei dem die Grenzen zwischen beruflichem und privatem Engagement fließend sind. Für ihren Einsatz wurde sie gestern im Diakonie-Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Hilgen mit dem Goldenen Kronenkreuz des Diakonischen Werkes ausgezeichnet - wie ihre Vorgängerin Ruth von Schwartz schon im Jahr 1983.

"Meine Kinder", diese Formulierung verwendet Margit Theimann-Weiler oft, wenn sie von den Kindern und Jugendlichen spricht, die im Heim leben. "Man spürt, dass das kein Gerede ist, sondern etwas, das du im Herzen trägst", sagte der Presbyteriumsvorsitzende Pfarrer Matthias Pausch bei der Ehrung.

Wie sehr, das wurde deutlich, als Metin Öztürk ans Mikrofon trat. Der 27-Jährige, inzwischen Lieferantenmanager bei Obi, schilderte sehr bewegend, wie er 1989 als neunjähriger Sohn zweier drogen- und alkoholabhängiger Eltern vom Kinderheim Köln-Sülz nach Burscheid geholt worden war. "Ich habe hier eine neue Familie bekommen." Zehn Jahre hat er in der "Villa Kunterbunt" an der Bismarckstraße gelebt. Und wenn er heute gefragt werde, wie es seiner Mutter gehe, dann sei es für ihn selbstverständlich, mit der Antwort Margit Theimann-Weiler zu meinen. In seinen Dank schloss Öztürk aber auch die anderen Menschen ein, die im und rund um das Kinderheim mit seinen zwölf Plätzen aktiv sind. "Es waren so viele Leute, die mich unterstützt haben, und ich habe so viel Liebe bekommen."

"Dieses Kinderheim, so klein und überschaubar es auch ist, ist weit über die Grenzen der Stadt Burscheid hinaus bekannt", würdigte Pfarrer Pausch den guten Ruf der gemeindeeigenen Einrichtung. "Ich glaube, ich erziehe die Kinder nicht anders, als ich es auch bei den eigenen gemacht hätte", das hatte Theimann-Weiler schon vor fünf Jahren gegenüber dem BV gesagt. Und die Kinder danken es ihr, indem sie auch als Erwachsene immer wieder gerne zurückkommen.