Alter Bahnhof: Pläne für ein neues Jugendzentrum

Schon vor der politischen Entscheidung sammeln die Jusos Ideen.

Burscheid. Erfreulich groß war das Interesse an der "Ideenwerkstatt", die von den Jusos zwecks Mitgestaltung beim angedachten Neubau eines Jugendzentrums anstelle des alten Bahnhofs einberufen wurde. Über 40 Jugendliche kamen am Mittwochabend ins Megaphon. Und zwar nicht nur, um sich anzuhören, wie der Stand der Dinge ist. Sie waren auch da, weil sie mitreden und ihre eigenen Ideen einbringen wollten - so, wie es sich die Gastgeber gewünscht hatten.

Dieter Müller (Fraktionsvorsitzender der SPD), Megaphonleiter Manfred Zenses, Dennis Becker (Jusos) und Daniel Jagla vom Jugendparlament diskutierten unter Gesprächsleitung von Timm Gatter mit den Jugendlichen, wie man bei der Gestaltung des neuen Zentrums vorgehen könnte.

Projektgruppen, bestehend aus engagierten Jugendlichen, sollen mit der Ausgestaltung betraut werden. Eine Umfrage unter den Schülern wie bei den letzten Jupa-Wahlen wäre eine Möglichkeit, Ideen zu sammeln. Manfred Liesendahl erinnerte an ein ähnliches Problem vor 35 Jahren, als es um die Nutzung des Megaphons ging und man zu Fragebögen gegriffen hatte. "Damals gab es 40 Prozent Rücklauf. Das zeigte, dass ein Jugendzentrum benötigt wurde. Warum soll das nicht noch mal funktionieren?"

Megaphonleiter Manfred Zenses forderte von den Jugendlichen "ernst gemeinte Beteiligung" und warnte gleichzeitig vor zu großer Euphorie. "Meines Erachtens sind wir mit der Ideenwerkstatt ein bisschen früh dran." Laut Zenses wäre es sinnvoller gewesen, das endgültige Okay der Politik abzuwarten.

Ganz anders sah das Daniel Jagla. Der Vorsitzende des Jugendparlaments glaubt, mit frühzeitigen Aktionen bei den Politikern Eindruck hinterlassen zu können und zu demonstrieren, dass die Jugendlichen ein ernsthaftes Interesse an einem neuen Zentrum haben. Beigeordneter Stefan Caplan, ebenfalls im Publikum, nahm dies zur Kenntnis.

Rückendeckung bekam Jagla von Dieter Müller. Der Sozialdemokrat verwies auf die Einigkeit der großen Parteien, den alten Bahnhof zu ersetzen. Eine weitere Nutzungsmöglichkeit neben den Jugendlichen könnte die AG 60 Plus sein, mit der dann auch Senioren berücksichtigt würden. Der Vorschlag, eine gemeinsame Kneipe für Jung und Alt einzurichten, wurde von den Jugendlichen aber abgelehnt.

Aus dem Publikum kam der Vorschlag, einen Streetworker einzustellen, der als erste Anlaufstelle dienen soll. Auch Themenabende, Motto-Partys oder orientalische Folklore wurden als mögliche Veranstaltungen genannt. Ein Probenraum für Burscheider Bands und eine größere Bühne für Auftritte bekannterer Gruppen könnten nach den Vorstellungen der Jugendlichen ebenso ins neue Jugendzentrum eingegliedert werden.