JVA Willich I Die Justizvollzugsanstalt hat eine neue Chefin

Anrath. · Bei der feierlichen Amtseinführung übergab NRW-Justizminister Peter Biesenbach der neuen Leiterin der JVA Willich I die Ernennungsurkunde. Charlotte Adams-Dolfen löst Charlotte Narjes ab.

Guido Goertz (links) und Peter Biesenbach gratulierten Charlotte Adams-Dolfen (2.v.li.). Charlotte Najes (r.) wechselte nach Wuppertal.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Eine Fremde ist Charlotte Adams-Dolfen, die neue Leiterin der Justizvollzugsanstalt (JVA) Willich I nicht. Seit zwei Jahren ist Anrath der Arbeitsplatz der Kölnerin, leitete sie doch zuvor die JVA Willich II. Aber auch im Männergefängnis ist sie bekannt. Bereits zweimal half sie in der Amtsleitung als Vertretung aus, nachdem ihre Vorgängerin Charlotte Narjes bereits am 20. Mai an die JVA Wuppertal-Vohwinkel wechselte.

So warteten dann auch gleich zwei Aufgaben auf den nordrhein-westfälischen Justizminister: Peter Biesenbach. Er überreichte Adams-Dolfen die Ernennungsurkunde nebst Anschreiben als neue Leiterin der JVA Willich I und würdigte zudem die Arbeit von Narjes. Er erinnerte an den ersten Kontakt von Narjes mit der JVA Willich I im Herbst 2002 als Vollzugsabteilungsleiterin. Es gab weitere Wechsel, bevor sie im Sommer 2016 an die alte Wirkungsstätte zurückkehrte, diesmal allerdings als Anstaltsleiterin. „In den letzten drei Jahren haben sie die Herausforderungen vorbildhaft gemeistert. Für ihren unermüdlichen Einsatz danke ich ganz besonders“, sagte Biesenbach.

In Bergheim geboren entschied sich Adams-Dolfen für ein Jura-Studium in Köln. Die berufliche Karriere startete sie als Verwaltungsjuristin beim Versorgungsamt Köln. Danach ging es zum Landesamt für Personaleinsatzmanagement. Im Jahr 2009 nahm Adams-Dolfen den Dienst in der JVA Siegburg auf. Dem schlossen sich Remscheid, Wuppertal und Aachen an. Im November 2018 übernahm die Kölnerin die Leitung der JVA Willich II. „Der Schritt von der kleineren Anstalt Willich II zur deutlich größeren Anstalt Willich I ist mit Veränderungen und neuen Herausforderungen verbunden“, hob der Justizminister hervor und spielte damit auf den Neubau an, der mit dem Abriss des ehemaligen Frauenhafthauses bereits begonnen hat. „Die Leitung der JVA Willich I vertraue ich ihnen in dem Wissen an, dass sie diese verantwortungsvolle Aufgabe aufgrund ihrer fachlichen und persönlichen Kompetenzen professionell und mit der erforderlichen Sensibilität wahrnehmen sowie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicher und motivierend führen werden“, sagt Biesenbach.

Adams-Dolfen startete ihre Rede mit einer Frage, die sich vielleicht der ein oder andere im Geheimen gestellt haben mag. „Viele fragen sich vielleicht, warum ich mir das antue und eine JVA in einer Bauphase übernehme. Eine Aufgabe, die kein Spaziergang wird“, sagte die 60-Jährige. Die Antwort folgte mit einem Lächeln. Sie baue gerne, die Aufgabe habe sie gereizt. Sie freue sich auf den Neuanfang mit seinen inhaltlichen Entwicklungen, betonte Adams-Dolfen. Wobei sie klar machte, wie wichtig ihr der menschliche und respektvolle Umgang in allen Belangen ist. Zudem hat sie es sich zum Ziel gesetzt, die Schnittstellen der JVA Willich I und II innerhalb der einen Mauer zu optimieren.

Vom Personalrat der JVA Willich I, Achim Nießen, erhielt die neue Leiterin symbolisch einen überdimensionalen Holzschlüssel, der in der Arbeitstherapie gefertigt worden war. Nießen lobte die Arbeit von Narjes und sagte, dass sich das ganze Team auf die Zusammenarbeit mit Adams-Dolfen freue. „Sie begleiten den Anrather Pott auf dem Weg zu einer modernen JVA“, sagte Nießen. Volker Küppers, Vorsitzender des Beirats, dankte der Vorgängerin für eine fachkompetente Zusammenarbeit auf Augenhöhe und sicherte eine weitere gute Zusammenarbeit zu. „Die JVA ist einer von Willichs größten Arbeitgebern, und wir als Stadt knüpfen an die bestehende gute Zusammenarbeit an“, sagte der stellvertretende Bürgermeister Guido Görtz, bevor auch er einen großen Blumenstrauß an die neue Leiterin übergab.