Nichts „Unmögliches“ umsetzen NRW-Schulleiter warnen vor Öffnung der Schulen
Düsseldorf · Die schrittweise Öffnung der nordrhein-westfälischen Schulen schon ab dieser Woche stößt im Kreis der Rektoren und Direktoren auf große Skepsis.
In einem am Montag veröffentlichten Offenen Brief warnt die Schulleitungsvereinigung (SLV) NRW, an den meisten Standorten seien weder die räumlichen noch die personellen Voraussetzungen für eine Schulöffnung gegeben. Die Schulen haben bis Mittwoch Zeit, alles so vorzubereiten, dass Prüflinge der Abschlussklassen ausreichende Schutzmaßnahmen vorfinden, um wieder in die Bildungseinrichtungen kommen zu können.
„Es entsteht jetzt eine kurze Galgenfrist für die Schulträger, umgehend alle Schulstandorte mit den entsprechenden Ressourcen - Mundschutz, Desinfektionsmittel, Reinigungspersonal - auszustatten“, kritisiert die Vereinigung. „Viele von uns aber befürchten aus der Erfahrung, dass dies nicht ohne Komplikationen vonstatten gehen wird. Schließlich handelt es sich um dieselben Schulträger, die schon unter normalen Alltagsbedingungen mit den Rahmenbedingungen für Sauberkeit und Hygiene ihre Schwierigkeiten haben.“
Die SLV rät allen Schulleitern, „im Zweifelsfall keine Maßnahmen zu vertreten und umzusetzen, die nicht zu 100 Prozent den Vorgaben entsprechen“. Infektionsschutz müsse an erster Stelle stehen. Schulleiter müssten aufpassen, dass sie am Ende nicht „sich für etwas rechtfertigen müssen, das sie in bester Absicht gemacht haben und so "das Unmögliche" möglich gemacht haben“. Die Vereinigung organisiert nach eigenen Angaben an den insgesamt etwa 5500 Schulen in NRW schulformübergreifend rund 800 Leiter.
Das Schulministerium hat für die Rückkehr in die Schulen die zentrale Regel vorgegeben: Abstand halten. So müssen die Lerngruppen etwa so aufgebaut werden, dass zwischen den Schülern untereinander und den Lehrern der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann. Eine Maskenpflicht in den Schulen soll es nicht geben.