Das Leben in der Schwebe
Nie hatte der Wuppertaler SV Unterstützung so dringend nötig wie gerade jetzt. Doch nie zuvor stand der Verein so allein im Regen. Nur ein Beispiel: Mit 50 Millionen Euro will das Land NRW gemeinnützige Vereine unterstützen.
Leider hat der WSV in seiner jüngsten Vereinskrise aus eigenem Verschulden die Gemeinnützigkeit eingebüßt. Und es gibt weitere Gründe, warum es der Verein schwer haben wird, diese Saison zu überstehen. Das Insolvenzverfahren ist Chance und Gefahr zugleich, denn es könnte mit der Streichung aus dem Vereinsregister enden.
Aufgeben gilt nicht. Wenn man sich nicht gegen eine Niederlage wehrt, hat man schon verloren. Und so wagt der Traditionsclub den zweiten vor dem ersten Schritt und baut eine Mannschaft für die kommende Spielzeit auf. Das ist mutig und verdient Respekt vor dem Team um Vorstand Thomas Richter und Trainer Alexander Voigt. Alle, deren Herz trotz der Enttäuschungen der vergangenen Jahre noch für den Verein schlägt, sollten kräftig die Daumen drücken. Eine weitere Spendenaktion darf der WSV aber von seinen treuesten Fans nicht mehr erwarten.
Die von Ex-Präsident Friedhelm Runge angekündigte Unterstützung von 500 000 Euro für die kommende Saison hält den Verein in der Schwebe - nicht mehr und nicht weniger. Allerdings hat das Schweben auch schon mal mehr Spaß gemacht.