Location in Kaiserswerth Vorrücken bis zur Schlossallee

Düsseldorf · Seit einem Jahr hat Kaiserswerth nicht nur eine neue Event-Location, sondern eine Veranstaltungsfläche, die auch den Vereinen zugute kommt.

Im ehemaligen Restaurant Steinroth ist seit etwas mehr als einem Jahr die Event-Location Schlossallee 1 untergebracht.

Foto: Schlossallee 1

Im Monopoly ist die Schlossallee das Nonplusultra, die Luxusmeile, die den Besitzer zum Krösus und denjenigen, der dort Miete zu entrichten hat, zur armen Kirchenmaus macht. Ganz so mondän geht es an der Adresse Schlossallee 1 in Kaiserswerth zwar nicht zu, doch nach einem Jahr kann man mit Fug und Recht behaupten: So eine Event-Location in edlem Ambiente mit angeschlossener Gastronomie hat dem Stadtteil gefehlt. „Wir sind über Plan“, sagt Betreiber Dietrich Ahrens, der mit seiner Münchhausen Gastronomie GmbH eben dort an der Kalkumer Schlossallee als Pächter auftritt. „Es gibt nichts Vergleichbares im Düsseldorfer Norden, und ich denke, dass die Bewohner hier dankbar für dieses neue Angebot sind.“

Das habe sich im Vorjahr vor allem bei einem Event gezeigt: der Fußball-EM, bei der zum großen Public Viewing an die Schlossallee eingeladen wurde. „Das hat wirklich unsere Erwartungen übertroffen, zeigt aber, dass die Menschen auch hier, weit weg von der Innenstadt, so eine Veranstaltungsfläche haben wollen, zu der sie zu Fuß oder mit dem Rad kommen können“, so Ahrens.

Gabriele und Dietrich Ahrens haben früher den Gerresheimer Bahnhof betrieben, konzentrieren sich nun aber auf die Schlossallee 1.

Foto: Marc Ingel

Denn in dem historischen Gebäude, das früher der Rheinbahn als Trafogebäude diente, ist nicht nur Platz für bis zu 300 Personen, die Schlossallee 1 hat auch noch eine riesige Außenterrasse. Die wurde dann auch bei einer weiteren Veranstaltung einbezogen, die gut ankam bei den Besuchern: Trödel & Genuss, eine Mischung aus Flohmarkt und gastronomischen Food-Highlights. Auch die Silvester-Gala mit Sascha Klar am Klavier sei ausverkauft gewesen, berichtet Ahrens.

Aber natürlich lässt sich so eine große Location nicht nur mit Halli-Galli-Veranstaltungen das ganze Jahr über wirtschaftlich betreiben. „Unser Kerngeschäft sind Hochzeiten, Geburtstage, Konfirmationen und Jubiläen“, sagt Ahrens, der mit seinem Unternehmen den Gerresheimer Bahnhof im vergangenen Jahr aufgegeben hat, dafür aber nach wie vor noch parallel Feiern auf dem Rennbahngelände und in der Scheune 7 in Hubbelrath durchführt. Der Terminkalender an der Schlossallee 1 ist für die ersten Monate auch schon wieder gut gefüllt: Am 25. Januar wird mit den Düsseldorfer Nordlichtern die Funkenflug-Karnevalsparty gefeiert, am 22. März legt DJ Theo bei der „Sounds of Century“-Party auf, am 4. April gibt es erstmals ein Krimidinner und am 11. April sogar ein Live-Konzert mit „Mind the Gap“.

Letzteres ist natürlich so eine Sache, denn Dietrich Ahrens und sein Team sind sehr darauf bedacht, es sich nicht mit den Nachbarn zu verscherzen. „Wir haben ein detailliertes Lärmschutzkonzept, eine entsprechende Schallschutzisolation und ab 22 Uhr ist draußen Schluss. Wir stehen auch in ständigem Austausch mit den Nachbarn. Das beste ist natürlich immer, wenn die dann auch selbst zu unseren Events kommen“, erklärt der Gastronom.

Hingucker auf dem Außengelände in Kaiserswerth: eine Tram aus Lissabon.

Foto: Schlossallee 1

Ohnehin ist es Ahrens ein Anliegen, sich im Stadtteil einzubringen, daher hat er sich unlängst auch zum neuen Vorsitzenden der Werbegemeinschaft wählen lassen – und damit nicht genug auch noch zum Sprecher Gastronomie bei der Dehoga. „Ich würde gerne den Event-Bereich in Kaiserswerth ausbauen, da ist sicher noch Luft nach oben.“ Auch der Weihnachtsmarkt soll weiterentwickelt werden. „Kaiserswerth mit seinem historischen Ambiente hat das Zeug dazu, noch mehr in den Fokus der Menschen auch anderer Stadtteile zu rücken“, betont Ahrens.

Die Schlossallee 1 öffnet sich derweil auch kleineren Veranstaltungen, die vielleicht nicht immer das große Geld bringen, aber auch dem Netzwerken dienen und auf die Location aufmerksam machen, um sie womöglich dann aus anderem Anlass zu mieten: zum Beispiel Kunst-Ausstellungen, auch sehr gut besuchte Tanzkurse. Nur eines, das wird es mit Sicherheit nicht geben, obwohl das die Hütte zweifelsfrei vollmachen würde: Wilde Schulpartys für Teenager, denen im Norden so gut wie nichts geboten wird. Aber da würden die Nachbarn dann sicher nicht mitmachen.

(arc pze)