Stadtentwicklungsausschuss Itterbrücke: Gutachter spricht sich gegen Poller-Lösung aus

Hilden · Poller sollten eine Alternative zur teuren Erneuerung der Brücke sein. Anlieger hatten 900 Unterschriften dagegen gesammelt.

Die Itterbrücke ist seit Jahren marode.

Foto: Annette Ludwig

Überraschende Wende im Fall der maroden Itterbrücke: Dem Stadtentwicklungsausschuss liegt in seiner ersten Sitzung im neuen Jahr am 23. Januar eine Verwaltungsvorlage vor, die die Erneuerung der Brücke empfiehlt.

Zum Hintergrund: Die Brücke verliert, laut Verwaltung, aufgrund ihres Alters zunehmend an Stabilität und Tragfähigkeit. Grundsätzlich wäre ein Neubau der Brücke notwendig. Doch angesichts der schwierigen Haushaltslage der Stadt Hilden wurde auf Antrag der CDU mit breiter politischer Zustimmung von einem Gutachter geprüft, ob der teure Neubau (sechs Millionen Euro) vermieden werden kann. Die Idee: Um den Autoverkehr aus dem Bereich rund um Schwanenstraße und Eisengasse zu verbannen, könnte die Hildener Altstadt an der Zufahrt hinter dem Hotel mit hydraulischen Pollern abgesperrt werden.

Das wiederum rief die betroffenen Anlieger, Arzt- und Physiotherapiepraxen sowie den Inhaber der Schwanen-Apotheke, Jürgen Wunderlich, auf den Plan. Wunderlich startete eine Unterschriftenaktion gegen eine Poller-Lösung, bei der mehr als 900 Unterschriften zusammenkamen. Er und andere Anlieger argumentieren, dass insbesondere der Zugang von mobilitätseingeschränkten Menschen zu Arztpraxen und Gesundheitseinrichtungen in dem Viertel aufgrund der Poller nicht mehr möglich wäre: „Hier werden Menschen ausgeschlossen, die ein Handicap haben“, sagte Wunderlich. Statt einer Sperrung mittels Pollern soll nach seiner Vorstellung lediglich eine Sperrung für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen umgesetzt werden. Das könnte auch den Neubau der Itterbrücke hinauszögern, den sich die Stadt Hilden angesichts ihres Haushaltsdefizits ohnehin nicht leisten könne.

Der Gutachter, der die Machbarkeit der Poller-Lösung untersucht hat, kommt zu diesem Ergebnis: „Basierend auf den Erkenntnissen in Bezug auf die geometrischen Verhältnisse im Bereich der nördlichen Zufahrt Schwanenstraße, das unvollständige Zugangssystem sowie die begrenzte Belieferung wird von der Installation einer hydraulischen Polleranlage nördlich der Itterbrücke abgeraten.“ Und weiter heißt es: „Grundsätzlich stellt die Errichtung einer hydraulischen Polleranlage keine Alternative zur Erneuerung der Itterbrücke im Bereich der Schwanenstraße dar.“ Die Verwaltung hat sich dieser Beurteilung angeschlossen. Nun ist die Politik am Zug.

(lua albo)