Beleidgungen auf zwei Seiten „Hasserfüllte Post“ alarmiert den Kreis der Düsseldorfer Muslime
Düsseldorf · Eine Moschee an der Adersstraße hat einen Brief mit Beleidigungen erhalten. Der Kreis der Düsseldorfer Muslime fordert zum Handeln gegen Islamfeindlichkeit auf.
(mbo) Die marokkanisch-islamische Moschee-Gemeinde in Friedrichstadt hat einen beleidigenden Brief erhalten. Am Donnerstag sei „Drohpost mit hasserfüllten Inhalten“ eingegangen, erklärte der Kreis der Düsseldorfer Muslime (KDDM). Die Mitglieder fordern jetzt dazu auf, entschlossen gegen Diskriminierung vorzugehen.
Der abgestempelte Brief habe keinen Absender gehabt, erklärte KDDM-Sprecher Redouan Aoulad Ali. Die Beleidigungen waren demnach auf zwei Seiten formuliert. Unter anderem lag die Kopie einer Koran-Vorderseite bei, über die das Wort „Klopapier“ prangte. Weiter wurde Prophet Mohammed beschimpft. Der Vorfall sei bei der Polizei angezeigt worden. Allerdings sei die Post kein Einzelfall, so Aoulad Ali. Immer wieder erlebten die muslimischen Gemeinden in Düsseldorf Vandalismus oder Beschimpfungen – auch online.
Der Kreis der Düsseldorfer Muslime fordert deshalb nun dazu auf, dass es in der Landeshauptstadt zukünftig einen städtischen Beauftragten für muslimisches Leben und gegen Muslimfeindlichkeit geben soll. Außerdem solle eine Meldestelle für antimuslimische Vorfälle eingerichtet werden. Weiter heißt es in einer Pressemitteilung: „Wir fordern eine ernsthafte polizeiliche Auseinandersetzung mit der Sicherheitsarchitektur muslimischer Institutionen unserer Stadt.“
Jüngst war es zu einer Welle islamfeindlicher Vorfälle in Nordrhein-Westfalen gekommen. Zuletzt mussten zum Beispiel Moscheen in Duisburg und Essen während des Freitagsgebets evakuiert werden, weil es Bombendrohungen gegeben hatte. Dies sei ein unerträglicher Angriff auf die Religionsfreiheit, so der KDDM.
In dieser angespannten Lage begrüße man ausdrücklich die Solidaritätsbekundung von Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU), heißt es in dem Schreiben weiter. Keller war am Freitag in der Moschee an der Münsterstraße in Düsseltal zu Besuch. In einem Gespräch ging es zunächst um die Anliegen der Gemeinde. Später betonte Keller: „Mir war es besonders wichtig, gerade in diesen Zeiten zu Ihnen zu kommen.“ In diesen Tagen, in denen viel über Einwanderung und Migration diskutiert werde, sei es im wichtig, zu sagen: „Sie gehören fest zu Düsseldorf und sind ein wichtiger Teil unserer Stadt.“
Über die Drohungen und Beleidigungen sei er in dem Gespräch informiert worden. „Seien Sie versichert, das nehmen wir sehr ernst“, sagte Keller. So etwas dürfe es in Düsseldorf nicht geben. Im Gesprächerklärte KDDM-Vorsitzender Dalinc Dereköy, der Besuch helfe, „sich gehört, gesehen und mit seinen Ängsten ernst genommen zu werden.“