Nach fünf Jahren Pause hat Düsseldorf bei bestem Wetter die Rückkehr des Marathons gefeiert. Am Sonntag starteten rund 16.100 Läufer ihre kilometerlangen Wege durch die Stadt – begleitet wurden sie von elektronischer Musik und dem Jubel der Zuschauer. 2026 soll die Großveranstaltung erneut im April stattfinden.
Am Ende war es für viele Teilnehmer ein emotionales Rennen: Hand in Hand, von Krämpfen geplagt oder gemeinsam mit ihren Kindern überquerten sie nach 42,195 Kilometern die Ziellinie. „Ein bisschen fertig, aber glücklich“, so beschrieb David Ebereonwu seinen Zustand nach dem Marathon. Zum ersten Mal überhaupt war der Düsseldorfer diese Distanz gelaufen. Seinen Erfolg wollte er am Nachmittag mit einer kleinen Grillparty feiern.
„Die Beine tun schon weh“, sagte auch Gina Lenzig. Sie arbeitet bei der Stadtsparkasse und freute sich, dass viele Kollegen sie entlang der Strecke anfeuerten. Überhaupt sei die Stimmung sehr gut gewesen. Für Party-Atmosphäre sorgten mehr als 20 DJs. An der Lorettostraße in Unterbilk, an der Königsallee und an der Heinrich-Heine-Allee waren sogar zusätzlich Cheering-Zonen zum Anfeuern eingerichtet.
Schon morgens wummerten die ersten Bässe durch den Startbereich am Joseph-Beuys-Ufer. Dort war es am Sonntagmorgen so voll wie sonst wohl nur selten zu der Uhrzeit. Gegen 8.15 Uhr setzten sich zunächst die Starter des Halbmarathons in Bewegung. Später folgten die Marathon-Teilnehmer und die Staffeln, zuvor waren bereits Wettbewerbe für Kinder gestartet. Mehr als 16.000 Anmeldungen hat es nach Angaben des Veranstalters D.Sports insgesamt gegeben. Demnach waren außerdem 250.000 Zuschauer im Stadtgebiet unterwegs. Die Sportagentur organisierte den Düsseldorf Marathon erstmalig, das Motto der Großveranstaltung lautete „Run to the Beat“.
Schon bevor Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) den Startschuss für die Marathon-Strecke gab, gelangten die ersten Läufer des Halbmarathons ins Ziel am Unteren Rheinwerft. Besonders erfolgreich war Florian Neuschwander. Der Langstreckenläufer siegte in dem Wettbewerb und legte die 21,1 Kilometer in einer Zeit von einer Stunde und sieben Minuten zurück. Die Düsseldorferin Esther Pfeiffer gewann bei den Frauen (1:09:43 Stunden).
Noch vor dem Mittag stand dann auch der Sieger des Marathons fest: Alex Maier aus den USA überquerte unter großem Applaus die Ziellinie und benötigte für seinen Lauf insgesamt zwei Stunden und acht Minuten. Schnellste Frau war Leah Cheruto aus Kenia (2:25:23).
Von „absoluten Rekordteilnehmerzahlen“ war mit Blick auf den Marathon und den Halbmarathon die Rede. Rund 4200 Sportler hatten sich für die Distanz über 42,195 Kilometer angemeldet, teilte D.Sports mit. Etwa 6300 Menschen nahmen die Hälfte der Strecke in Angriff, die Plätze für den Halbmarathon waren sogar vor einigen Monaten noch aufgestockt worden.
Der Weg führte bis nach
Düsseltal und Unterbilk
Der Weg führte unter anderem bis nach Düsseltal und Unterbilk. Die Marathon-Läufer waren auch im linksrheinischen Düsseldorf unterwegs. Weil die Strecke quer durch die Stadt führte, waren umfangreiche Straßensperrungen nötig. Auch bei der Rheinbahn gab es Einschränkungen, unter anderem fielen die Linien 705, 707 und 708 aus.
Eine Sprecherin der Polizei erklärte am Nachmittag, die Großveranstaltung sei friedlich geblieben. Die Feuerwehr meldete vereinzelte Rettungseinsätze. Versorgt werden mussten beispielsweise Läufer, die Kreislaufkollapse erlitten. Insgesamt sei das Einsatzgeschehen für den Rettungsdienst aber gemessen an der Veranstaltung „normal“ gewesen, sagte ein Sprecher.
Der Düsseldorf Marathon war zuletzt 2019 ausgerichtet worden, damals hatten rund 18.000 Teilnehmer mitgemacht. In den Jahren danach scheiterte das Event zunächst an der Corona-Pandemie, später sagte der damalige Organisator die Veranstaltung kurzfristig ab.
Am Sonntag wurde ein neuer Termin für die Großveranstaltung bekannt: Am 26. April 2026 will D.Sports den Düsseldorf Marathon erneut ausrichten. Anmeldungen sollten im Anschluss an das diesjährige Event möglich sein. Infos unter