Kolumne 400.000 Frühlingsblumen für 25.000 Euro pflanzt die Stadt in den Grünanlagen

Düsseldorf. Es ist wieder mal grau, nass und kalt. Kein Sonnenstrahl in Sicht. Wie so oft in den vergangenen tristen Monaten. Der Frühling lässt weiter auf sich warten. Doch zumindest in den Parks gibt es seit am Donnerstag so etwas wie ein Frühlingserwachen.

Foto: Stadt Düsseldorf/Zanin

Mit 14-tägiger Verspätung, weil es einfach zu kalt war. Im strömenden Regen bepflanzen die Gärtner nun die kahlen Beete mit tausenden Tulpen, Bellis, Primeln, Vergissmeinnicht, Hornveilchen und Goldlack. 413.000 Frühlingsblumen schmücken in wenigen Tagen bis zum Osterfest Nordpark, Benrather Schlosspark, den Ehrenhof, das Rheingärtchen ebenso wie die Beete auf Friedhöfen. Und erstmals, so verkündete Umweltdezernentin Helga Stulgies, wird nach elf Jahren wieder der Corneliusplatz bepflanzt. Rosa-Weiß wird es dort blühen. Dass die Düsseldorfer Parks auch in diesem Jahr wieder bunt werden, ist allerdings nicht selbstverständlich.

Denn viele Städte, wie etwa Berlin und Stuttgart, verzichten längst auf die aufwendige und üppige Beetbepflanzung. Sie ist schließlich ein Kostenfaktor. Auch Düsseldorf hat seit 2009 die Beetflächen reduziert und die Saisonbepflanzung auf einigen Plätzen in den Vierteln eingestellt. Doch in diesem Jahr gab es keine Kürzungen im städtischen Haushalt bei diesem Posten, versichert die Dezernentin. Und in den städtischen Gewächshäusern werden seit Donnerstag auch schon die Blumen für die Sommerbepflanzung gezüchtet.

Rund 25.000 Euro kosten die Samen und Zwiebeln für die mehr als 400.000 Frühlingsblumen. Das ist kein großer Posten. Doch es braucht eben dazu auch viel Personal. Die Gärtner, die die Blumen über Monate anzüchten, später einpflanzen und dann auch pflegen. Doch das alles gönnt die Gartenstadt ihren Bürgern zurecht. Die bunten Beete haben für viele Düsseldorfer einen hohen Stellenwert.

Sie schätzen die Pflanzkunst der städtischen Gärtner, beispielsweise im Benrather Schlosspark. Im denkmalgeschützten Park gibt es historische Pflanzpläne für die unterschiedlichen Gärten. Sie werden mit mehr als 90.000 Frühlingsblumen bestückt. Damit das historische Bild stimmt, lässt sich das Gartenamt für eine Primelsorte, die es bei uns nicht mehr gibt, das Saatgut sogar aus England schicken. Es sei aber nicht besonders teuer, versichert Jörg Langenhorst, Leiter des Hauptbetriebshofes. Die Kosten sind eben immer im Blick.

Auch in den Stadtteilen stellen der Verein Pro Düsseldorf und das Gartenamt mit finanzieller Unterstützung der Bezirksvertretungen immer mehr Pflanzkübel auf. Das Gießen übernehmen Geschäftsleute und Anwohner. Nach diesem Prinzip wäre es wünschenswert, wenn auch auf den Plätzen in den Vierteln wieder mehr Beete bunt bepflanzt werden. Die Umweltdezernentin jedenfalls signalisiert Unterstützung, wenn sich Nachbarn zusammenschließen, um diese Beete dann auch zu pflegen. Bis dahin können die Düsseldorfer nun aber erst mal das Frühlingserwachen in den Parks genießen. Spätestens zum Osterspaziergang sollen alle Blümchen gepflanzt sein.