Düssseldorf 4500 Elektro-Fans feiern am Unterbacher See

Sonne satt: Besucher des Hell/Dunkel-Festivals hatten Glück mit dem Wetter beim Open Air am Nordstrand.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. 27 Grad und Sonnenschein — das perfekte Wetter für einen Besuch am Nordstrand des Unterbacher Sees. Doch wo sonst eine Düsseldorfer Naherholungsidylle ist, wimmelt es nun von Elektro-Fans.

DJ Thyladomid legt gerade auf einer der zwei Bühnen auf dem Gelände des Nordstrands auf, an dem am Samstag das Hell/Dunkel-Festival stattfindet. Der gedörrte Rasen ist die Tanzfläche, auf der in der prallen Mittagssonne Stefan Goncalves mit seinen Freunden tanzt, bis die Füße platt sind. Das Veranstaltungsgelände hat es ihm angetan: „Die Location ist der Hammer“, sagt der 22-jährige Medizinstudent. Er komme zwar nur aus Viersen, aber er würde auch 100 Kilometer fahren, wenn es darum ginge, hier dabei zu sein. „Wir sind um 11 Uhr als die Allerersten angekommen und wir werden auch die letzten sein, die das Gelände verlassen“, fügt er grinsend hinzu.

Der Nordstrand kommt bei den 4500 Besuchern gut an. Doch die geeignete Location zu finden, war für die Veranstalter schwierig. Schon 2009 versuchten sie zum ersten Mal, das Event nach Düsseldorf zu bringen. Doch viele Veranstaltungsorte entsprachen nicht den Vorstellungen der Veranstalter oder waren laut der Stadt nicht für Festivals geeignet. Mit etwas Unterstützung aus dem OB-Büro wurde aber in diesem Jahr eine gemeinsame Lösung gefunden - und die Elektro-Fans wissen es zu schätzen.

Anke Dauben ist eine von ihnen. Sie gönnt ihren Füßen eine kurze Abkühlung im Seewasser. „Für mich als Düsseldorferin ist es ideal, so eine Veranstaltung nun auch in der eigenen Stadt zu haben“, sagt die 25-Jährige. Bisher musste sie wegen des geringen Angebots meist die Stadt zum Feiern verlassen. „Düsseldorf hat, was elektronische Musik betrifft, bisher wirklich nicht so viel zu bieten wie zum Beispiel Köln.“ Vor zwei Jahren war sie auch dabei, als das Hell/Dunkel-Festival in der Kiesgrube in Neuss stattfand. Es hat ihr dort damals zwar gefallen, am Unterbacher See empfindet sie die Stimmung aber als deutlich entspannter.

So wie sie genehmigen sich auch andere Festival-Besucher eine Pause und hören der Musik aus der Ferne zu, suchen Schutz im Schatten der Bühne oder warten am Steg, bis das Boot mit dem dritten Dancefloor anlegt und die Tanzwütigen mit auf eine Rundfahrt über den See nimmt.

Für die Veranstalter war diese Art von Urlaubsatmosphäre ein Hauptkriterium. Eine Location am Wasser mit großem Chillout-Bereich sollte es sein. Mike Kucksdorf gehört zum Team des Events: „Wir als Veranstalter würden uns wünschen, dass das Hell/Dunkel-Festival von nun an jedes Jahr hier am Unterbacher See stattfinden kann.“ Vor eine kleine Herausforderung wurden die Veranstalter noch im Laufe des Tages allerdings gestellt: Für zwei Stunden habe es einen Bier-Engpass gegeben, der auf fehlende Lagermöglichkeiten zurückzuführen sei. Mike Kucksdorf nimmt es gelassen: „Zukünftige Veranstaltungen wollen wir nutzen, um uns auch logistisch weiterentwickeln.“ Bis 22 Uhr wird am Nordstrand gefeiert, zur After-Party geht es dann mit dem Shuttle-Bus aus Düsseldorf raus: Für alle, die dann noch nicht genug gefeiert haben, geht die Party im Neusser 102 Club weiter.