70 Flüchtlinge wohnen in Hotels

Zahl der Bewerber steigt weiter an, die Stadt findet einfach keine Unterkünfte.

Düsseldorf. Erneut ist die Zahl der Asylbewerber, die der Stadt vom Land zugewiesen worden, gewachsen. Aktuell sind fast 900 in Düsseldorf, Tendenz weiter steigend.

Und wieder einmal weiß die Stadt nicht, wo sie die Flüchtlinge, die derzeit vermehrt aus den Gus-Staaten kommen, angemessen unterbringen kann. Deshalb wohnen nach Informationen der WZ aktuell rund 70 Asylbewerber in Hotels, die meisten liegen in der Innenstadt.

Das ist, abgesehen von den Kosten, vor allem deshalb problematisch, weil die Asylbewerber in den Hotels verstreut und vereinzelt untergebracht sind, sie können somit schlechter beraten und betreut werden.

Bereits im November 2011 titelte die WZ: „Stadt weiß nicht wohin mit neuen Asylbewerbern“; ein Jahr später lautete die Überschrift: „Flüchtlinge im Hotel — weil Stadt keine Unterkünfte hat“. Damals freilich waren „nur“ 26 Menschen von der Stadt in Hotels einquartiert worden.

Am Platzmangel hat sich offenbar nicht viel geändert, obwohl alle Städte das Problem der Flüchtlingsunterbringung schon lange auf der Agenda haben. Rathausintern sollte die Immobilienverwaltung im Baudezernat brauchbaren Wohnraum finden.

Und es gab auch immer wieder Ideen — von der weitgehend verwaisten Bergischen Kaserne in Hubbelrath über Turnhallen bis hin zum alten und leerstehenden Benrather Krankenhaus an der Hospitalstraße.

Dort stellte man im Winter sogar zwei Container mit Duschen und Toiletten auf, doch dann wurden die doch nicht in Betrieb genommen. Jetzt könnten zumindest 20 Flüchtlinge im Erdgeschoss unterkommen, da die Obergeschosse noch nicht hergerichtet sind.

In der vorvergangenen Woche prüfte ein interfraktioneller Ausschuss von Ratsmitgliedern bestehende Asylunterkünfte in Oberbilk, Oberkassel und Gerresheim. „Insgesamt war ihr Zustand zufriedenstellend bis gut, nur Gerresheim ist renovierungsbedürftig“, sagt Wolfram Maaßen (CDU).

Susanne Ott (Grüne) bestätigt das: „Aber die Bewohner fühlen sich im Gerresheimer Heim wohl und es ist sehr gut in den Stadtteil integriert.“ Außerdem würde eine Sanierung Umquartierungen erforderlich machen — und den Platzmangel somit weiter verschärfen.