Kunst verbindet Kitakinder und Grundschüler

Keine Angst vor den Großen: Die Kleinen versuchen sich in der Welt der Farben.

Düsseldorf. Beim Betreten des Werkraums der Rolandschule ertönen unterschiedliche Klänge und seltsame Geräusche. Die Kinder sitzen vor einem großen „Farbteppich“ und hören aufmerksam den hinter den Vorhängen erklingenden Tönen zu. Ihre Aufgabe ist es, den Klangcharakter in Farbe wiederzugeben und ihm Form zu verleihen. „Manche Töne sind spitz und hell, dafür würde ich Gelb oder Orange nehmen, andere eher stumpf und deshalb braun“, verrät Clara. Sie selbst geht noch in den Kindergarten, darf hier aber gemeinsam mit Grundschulkindern zum Thema „Farbe“ experimentieren.

„Die wunderbare Welt der Farben“ wird derzeit in der Rolandschule von Kindergarten- und Schulkindern erforscht. Das Pilotprojekt wird vom Land gefördert und ist im Rahmen des NRW-Landesprogramms „Kultur und Schule“ ins Leben gerufen worden. Initiiert und geleitet von Gisela Happe, einer Künstlerin aus Düsseldorf und der Pädagogin Sabine Brockhaus ist das Projekt erfolgreich in der zweiten Runde seiner Realisierung.

Bereits in der ersten Phase zeigen nicht nur die Kinder ihre Begeisterung für das Experimentieren mit Farbe. Auch die Erzieherinnen der drei kooperierenden Kindergärten sind vom Projekt sehr angetan: Sie freuen sich darüber, wie ungezwungen die Kleinen sich in der neuen Umgebung bewegen. Alle Sinne der Kinder sollen dabei angeregt werden und diese für die Farbwahrnehmung sensibilisieren.

Das Schärfen der Sinne ist dabei nicht das einzige Ziel des Projekts: „Es soll vor allem Kindergartenkindern als Schnupperkurs erste Einblicke in die bevorstehende Schulwelt bieten. Das gemeinsame Malen mit den Grundschulkindern soll somit die Scheu vor der Schule nehmen und den Kindern für den Übergang aus dem Kindergarten in die Schule als eine Art Brücke dienen“, sagt Gisela Happe.

Ob die Kinder Mischverhältnisse der Farben prüfen, das Verhalten der Farben auf unterschiedlichen Materialien beobachten oder Farben in Rollen szenisch interpretieren — mit diesen und anderen Aufgaben haben sich die 120 Kinder in mehreren Workshops kreativ auseinandergesetzt.

Mit der Unterstützung der Lehrer und Erzieher ist das Projekt ein Erfolg geworden. Bei der Abschlussfeier im Juni werden die Kinder die Werke ihren Familien präsentieren.