78-Jähriger schon vor dem Sturz in den Rhein gestorben

Am Rheinpark rollte das Auto des Ratingers über die Böschung — Vor dem Sturz in den Rhein war der Mann aufgrund eines internistischen Notfalls am Steuer seines Wagens zusammengebrochen und verstorben.

Düsseldorf. Ein 78 Jahre alter Mann aus Ratingen ist am Dienstagnachmittag mit seinem Auto an der Theodor-Heuss-Brücke in den Rhein gestürzt. Alle Wiederbelebungsversuche scheiterten: Der Fahrer starb im Krankenhaus.

Es ist 15.25 Uhr, als Augenzeuge Vittorio Bazzo unter der Theodor-Heuss-Brücke auf einer Bank sitzt und liest. „Da habe ich plötzlich das Auto hinunterrollen sehen.“ An dieser Stelle führt eine kleine Fahrbahn von der Rotterdamer Straße direkt zum Wasser. Der silberne Mercedes rollte auf die Uferböschung zu, darüber und polterte hinunter in den Strom „Er ist mit offener Tür hineingefahren“, berichtet der 63-jährige Bazzo fassungslos. „Er sah aus, als wäre ihm schlecht.“

Die Feuerwehr rückt mit einem Großaufgebot zum Rheinufer aus. Taucher müssen den Fahrer aus dem Wrack befreien, das halb auf dem Dach, halb auf der Fahrerseite im Wasser liegt. „Sie haben ihn schnell herausgeholt“, sagt Vittorio Bazzo. „Aber eine Viertelstunde hat es doch gedauert. Es wäre ein Wunder . . .“

Um dieses kämpfen Rettungssanitäter und Notarzt am Rheinufer mit verzweifelter Kraft. Eine Dreiviertelstunde wechseln sie sich hinter weißen Laken mit der Herzdruckmassage ab; noch während der Verletzte schließlich in einen Rettungswagen gebracht wird, geht die Reanimation immer weiter.

Zeitgleich setzt der große Feuerwehrkran an, um das Auto an riesigen Stahlketten aus dem Rhein zu ziehen und auf dem Dach abzulegen. Um 16.50 Uhr wuchten die Feuerwehrleute den Mercedes auf die Räder, Wasser quillt aus Innen- und Motorraum. In diesem Moment kommt die traurige Botschaft aus dem St.-Vinzenz-Krankenhaus: Der Mann hat es nicht geschafft. Der 78-Jährige ist verstorben.

Unklar ist vorerst, ob die Stadt Konsequenzen aus dem Vorfall ziehen wird. Denn an dieser Stelle ist das Ufer in keiner Weise gesichert — und immer wieder kam es dort zu Unfällen (siehe Info-Kasten). Für eine Bewertung sei es jetzt noch zu früh, sagt Stadtsprecher Manfred Blasczyk. Und man habe in der Vergangenheit am Robert-Lehr-Ufer schon einiges getan: „In dem Bereich gibt es ein absolutes Halteverbot.“ Zudem wurden Warnschilder aufgestellt.

Am Mittwochmorgen fand eine Obduktion des 78-jährigen Manns statt, diese ergab, dass er schon vor dem Sturz in den Rhein am Steuer seines Wagens einen internistischen Notfall erlitt und verstorben war.