Düsseldorf Altstadtwirte wollen ein zentrales Feuerwerk an Silvester

Die Gastronomen beklagen Umsatzeinbußen und wünschen sich ein Feuerwerk als Ersatz. Polizei meldet keine weiteren Strafanzeigen.

Foto: Zanin

Düsseldorf. Das neue Sicherheitskonzept für die Altstadt hat zum Jahreswechsel seine Feuertaufe bestanden. Das Böllerverbot findet durch die Bank breite Zustimmung, auch die Beleuchtung am Burgplatz und die fünf zusätzlichen Video-Kameras haben sich bewährt. Erleichtert ist die Polizei, dass die erfreuliche Silvesterbilanz sich nachträglich bisher nicht getrübt hat. Bis Montagnachmittag gingen keine weiteren Strafanzeigen ein.

Im vergangenen Jahr wurden viele der insgesamt 118 Sexualdelikte erst nachträglich angezeigt. „Diesmal liegen wir bisher im niedrigen einstelligen Bereich“, stellt Polizeisprecher Andreas Czogalla fest. Die Zahl kann sich noch erhöhen, wenn Opfer, die zu Besuch in Düsseldorf waren, in ihren Heimatstädten Strafanzeigen erstatten: „Die bekommen wir dann auf dem Postweg.“ Das sei aber die Ausnahme.

Gemischt fällt die Bilanz bei den Altstadtwirten aus. „Das Böllerverbot ist eine gute Sache. Da sind sich alle einig“, sagt Peter Klinkhammer, der mit seinem „Dä Spiegel“ an der Bolkerstraße mitten im Geschehen ist. Allerdings hätten seine Kollegen fast durch die Bank Umsatzeinbußen zu beklagen: „Die Straßen waren voll mit Touristen, aber viele Düsseldorfer sind zu Hause geblieben.“

In den Gaststätten sei es immer sicher gewesen. „In diesem Jahr hat die Polizei dafür gesorgt, dass auch der Weg dahin sicher ist“, so Klinkhammer. Mit vielen anderen Wirten wünscht er sich, dass es ein offizielles Silvester-Feuerwerk wie bei der Kirmes geben würde, um das Feiern in der Altstadt attraktiver zu machen.

Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass Riesenrad-Betreiber Oscar Bruch bereits an einem Konzept feilt. Nach dem Vorbild der Berliner, die schon seit mehr als zehn Jahren am Brandenburger Tor eine große Silvesterparty auf die Beine stellen, soll in der Altstadt mit Bühne, Programm und offiziellem Feuerwerk gefeiert werden. „Es soll eine tolle Party werden, die zu Düsseldorf passt“, sagte er der WZ. Wenn er genug Mitstreiter und Befürworter finde, könne so eine Party schon beim nächsten Jahreswechsel steigen.

„Das müssten aber die bezahlen, die am Ende auch davon profitieren. Da müsste man Sponsoren finden“, meint CDU-Experte Andreas Hartnigk, der die Idee grundsätzlich befürwortet und wohl nicht ganz ernst gemeint hinzufügt: „Man kann ja auch mal den Oberbürgermeister fragen. Der hat immer Geld für Brot und Spiele.“

Bewährt hat sich das neue Konzept vor allem rund um den Burgplatz. „Die Beleuchtungsanlage ist eine sehr positive Maßnahme“, findet Oscar Bruch, „ich würde mir wünschen, dass die Beleuchtung am Rheinufer noch weiter in Richtung Apollo ausgedehnt wird, damit die Leute einen sicheren Heimweg haben.“