Landgericht Angriff auf Rentnerin: Täterin muss in Psychiatrie
Sie hatte im Wahn eine 83-jährige Rentnerin beinahe erstochen.
Düsseldorf. Der Angriff kam für die alte Dame völlig überraschend. An ihrer Haustür an der Erkrather Straße wurde sie von der 35-Jährigen attackiert, zu Boden geworfen und mit dem Messer attackiert. Trotz des massiven Blutverlustes überlebte die Seniorin den Angriff. Am Montag entschied das Landgericht, dass die 35 Jahre alte Nachbarin dauerhaft in die Psychiatrie eingewiesen wird.
Wie ihre Eltern in dem Verfahren erklärten, habe sich die Frau in den vergangenen Jahren sehr verändert. Die 35-Jährige leidet offenbar an einer paranoiden Schizophrenie. Sie hatte ausgesagt, dass sie im Oktober vergangenen Jahres Stimme hörte: „Sie haben gesagt, dass ich das machen soll. Sonst lassen sie mich nicht in Ruhe.“ Wie der psychologische Gutachter erklärte, hatte die Frau Schmerzen und wurde zunehmend aggressiv. Die 83-Jährige sein „ein zufälliges Opfer“ gewesen.
Allerdings geht das Gericht nicht mehr davon aus, dass die Nachbarin die Rentnerin umbringen wollte. Sie habe zwar auf die Frau eingestochen und ihr auch Wunden am Hals zugefügt. Dann habe sie aber von dem Opfer abgelassen und sei geflüchtet. Die 83-Jährige hatte im Prozess ausgesagt, dass sie um ihr Leben gebettelt hatte. Es sei nicht auszuschließen, dass die Nachbarin darum den Angriff stoppte. Parallel dazu hatten auch zwei Mitarbeiter einer benachbarten Apotheke an der Tür geklopft.
Letztendlich spielt das aber keine wesentliche Rolle. Die 35-Jährige wurde dauerhaft zur Behandlung in die Psychiatrie in Bedburg-Hau geingewiesen. Es seien in Zukunft weitere Ausbrüche zu befürchten, begründete der Vorsitzende Richter Rainer Drees die Entscheidung. „Ich will daran arbeiten“, hatte die Frau in ihrem letzten Wort gesagt.