Gericht Urteil nach Anschlag auf Hotel Achteck: Versuchter achtfacher Mord
Düsseldorf · Nach einem Brandanschlag auf ein Hotel in Düsseldorf muss der Täter für Jahre in Haft. Er hat laut Gericht in Kauf genommen, dass Menschen sterben.
Staatsanwältin Britta Zur nannte es in ihrem Plädoyer „eine feige und schäbige Tat“: der nächtliche Brandanschlag auf das „Hotel Achteck“ in Garath. Acht Gäste schliefen auf den Zimmern, als sich die Flammen im Treppenhaus ausbreiteten. Der Richter wertete die Tat am Donnerstag deshalb als versuchten achtfachen Mord. Ivan R. (39, Name geändert) habe es in Kauf genommen, dass unschuldige Menschen ums Leben kommen. Er muss zehn Jahre in Haft.
Ivan R. war befreundet mit dem ehemaligen Pächter des Hotels. Der hatte seinen Laden geschlossen und die Einrichtung an seinen Nachfolger weiter verkauft. Doch der sprang vom Vertrag ab und zahlte nicht. 70 000 Euro Verlust. Der ehemalige Hotelier tobte. Ob er Ivan R. als Brandstifter gedungen hatte, konnte im Prozess nicht festgestellt werden. Dass es aber Ivan R. war, das steht für das Gericht fest.
Nachdem zwei Täter vom Tatort geflohen waren, tappte die Polizei erstmal im Dunkeln. Bis sich ein Wirt aus der Stammkneipe von Ivan R. meldete. Er sei nach der Tat in der Gastwirtschaft erschienen und habe mit der Tat geprahlt. Das brachte den Polizeiapparat in Bewegung.
Telefone wurden überwacht, man hörte, wie über Geld gesprochen wurde. Weitere Zeugen aus dem Umfeld von Ivan R. meldeten, dass er in ihrer Anwesenheit einen Kanister entsorgt hatte. Alles Indizien, die das Gericht am Ende von der Schuld des Angeklagten überzeugte.
Die Hotelgäste waren damals in Panik geraten. Drei sprangen aus den Fenster und verletzten sich dabei. Die anderen konnten von der Feuerwehr gerettet werden. Britta Zur: „Das war pures Glück. BK