Auftragsmord: Mitwisser legt Geständnis ab
Düsseldorf (dpa). Ein 43-jähriger Familienvater hat vor dem Düsseldorfer Landgericht gestanden, Mitwisser eines Auftragsmordes geworden zu sein. Zuvor hatte ihm das Gericht bei einem Geständnis eine Bewährungsstrafe in Aussicht gestellt.
Er habe die Ankündigungen seiner Geliebten, ihren Lebensgefährten aus dem Weg räumen zu lassen, zunächst nicht ernst genommen, sagte der Angeklagte am Mittwoch aus.
Schließlich habe er sich aber doch vorstellen können, dass die Frau ihre Andeutungen („Der Wolfgang muss weg“) tatsächlich in die Tat umsetzen würde. „Ich habe mich schuldig gemacht, ich hätte das anzeigen müssen“, räumte der Mann ein.
Die Unternehmerin hatte einen Mitarbeiter als Auftragskiller angeheuert, um ihren Lebensgefährten und Mitinhaber des Unternehmens zu töten. Die Leiche des Mannes war mit einem Kopfschuss im November 2008 am Autobahnkreuz Ratingen-Breitscheid entdeckt worden. Auftraggeberin und Killer sind bereits wegen Mordes zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.
Er habe seiner Geliebten zwar eine defekte Pistole gegeben, dabei aber gesagt, dass sie damit keinen Blödsinn anstellen solle, sagte der 43-Jährige. Als er mitbekommen habe, dass der Mitarbeiter und spätere Killer die Waffe repariert und einen Schuss damit abgefeuert habe, habe er sie zurückverlangt. Der Mord war schließlich mit einer anderen Waffe verübt worden.
Der 43-Jährige soll auch versucht haben, seiner Geliebten K.o.-Tropfen zu besorgen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, den geplanten Mord nicht angezeigt zu haben. Weil er auch nach der Tat nicht zur Polizei ging, hat sie ihn zusätzlich wegen versuchter Strafvereitelung angeklagt.
Neben dem Geliebten der Unternehmerin muss sich auch die Ehefrau des Auftragskillers als mutmaßliche Mitwisserin auf der Anklagebank verantworten. Die 50-Jährige ist auf das Angebot des Gerichts bislang nicht eingegangen und schweigt beharrlich.