Düsseldorf Awista-Kampagne: Kleine Monster gegen Container-Müllberge
Einige Standorte der Altpapiercontainer werden besonders häufig verschmutzt. Eine Kampagne soll die Menschen sensibilisieren.
Düsseldorf. Fürchten soll man sich nicht, aber Aufmerksamkeit sollen die kleinen Monster, die auf den neuen Altpapiercontainern angebracht sind, schon erregen. Und einen besonderen Zweck verfolgen sie natürlich auch. Denn rund zwei Dutzend der 800 Standorte von Sammelcontainern im Stadtgebiet sind besonders stark verschmutzt oder werden zugeparkt, so dass sie nicht geleert werden können. „Wir wollen die Menschen dafür sensibilisieren, ihre Pappen nicht einfach achtlos auf die Straße zu stellen, wenn die Container überfüllt sind“, sagt die Beigeordnete Helga Stulgies, bei der Präsentation der neuen Container.
Besonders schlimm ist es am Standort an der Ulmenstraße gegenüber vom Großmarkt. Hier macht sich auch kaum jemand die Mühe, die großen Pappkartons zu zerreißen, so dass der Container oft schon nach einem Tag voll ist und die Menschen ihre Abfälle einfach neben dem Container abstellen. „Wenn einer anfängt, dann stellen alle anderen auch dazu“, weiß Anwohner Gerhard Kleinhans, der jeden Tag mit dem Fahrrad vorbeikommt. Er hat schon oft beobachtet, dass die Leute vom Großmarkt die Container unerlaubterweise nutzen. „Deshalb müsste mehr kontrolliert und die Behälter müssten öfter geleert werden.“
Dem entgegnet allerdings Mark Lindert vom Umweltamt: „Normalerweise leeren wir dreimal in der Woche, an Standorten, die besonders verschmutzt werden, sogar viermal.“ Lindert hatte auch die Idee zu der Kampagne — wegen des Films „Die Monster AG“.
Ein weiteres Problem ist auch, dass rücksichtslose Autofahrer an den Containern parken, so dass eine Leerung nicht möglich ist. „Das ist besonders häufig in Wohngebieten der Fall, in denen der Parkraum sehr knapp ist“, erklärt Stulgies.
Wenn der Abfall um die Container zusätzlich entsorgt werden muss, dann entstehen natürlich auch Kosten. „Die außerplanmäßigen Reinigungen kosten etwa 250 000 Euro im Jahr“, sagt Björn Becker, Geschäftsführer der Awista.
Immer öfter bekommt das Ordnungsamt Tipps von Anwohnern. „Die Autokennzeichen der Verschmutzer werden uns mitgeteilt, und auf diese Art und Weise können wir etwa 30 bis 50 Fälle aufklären“, sagt Stulgies. In etwa 50 Prozent der Fälle bleibt es bei einem Verwarngeld. Das kostet zwischen zehn und 50 Euro. Die anderen Fälle werden zur Anzeige gebracht und dann geht es ab 100 Euro los.