Azubis gewinnen mit Film gegen Rassismus
Gruppe der Stadtwerke siegt mit witzigem Streifen gegen Konkurrenz aus ganz Deutschland.
Düsseldorf. Filmausschnitt: Ein junger Mann mit dunkelblonden Haaren ist allein in einem Büro, er betrachtet ein Laptop, das einsam auf einem Tisch liegt, dann nimmt er es. Plötzlich friert das Bild ein und ein großer Stempelaufdruck „Der Pole“ ist zu lesen.
Nächste Szene: Der selbe junge Mann betritt mit dem Laptop einen anderen Raum und gibt es einem Kollegen mit den Worten: „Ich glaube, das hast du drüben vergessen.“ Schnitt.
Das ist eine der Szenen aus dem Film „Lass dich nicht täuschen ...“ Neun junge Azubis der Stadtwerke haben ihn gedreht und sich damit beim bundesweiten Wettbewerb „Gelbe Hand“ beteiligt mit dem Thema „Mehr Integration und gegen Rassismus am Arbeitsplatz“. Unter 113 Bewerbern hat die Düsseldorfer Gruppe den ersten Platz belegt.
Einer von ihnen ist Marcel Skoluda. Das Video erklärt er so: „Wir wollten zeigen, dass der erste Eindruck von einem Menschen oft falsch ist.“ Und so werden im Film gängige Vorurteile aufgegriffen: Polen stehlen, Araber sind Selbstmordattentäter.
Aber auch das Bild des ausländerfeindlichen Deutschen hat die Gruppe aufgegriffen: Drei junge Männer stehen in einem Raum zusammen, ein türkisch aussehender kommt dazu und wird entschieden nach draußen geschickt. Am Ende stellt er sich heraus: Er hat heute Geburtstag, die andern drei waren gerade dabei, ihm eine Karte zu schreiben.
Den polnischen Azubi hat Mark Rzepka gespielt, er kennt Anspielungen auf das Klischee vom stehlenden Polen: „Das ist aber meist scherzhaft gemeint.“ Sein Kollege Talha Uslu hat türkische Wurzeln. Er findet, dass manche Migranten auch selber mehr für Integration tun müssen und sich weniger abkapseln.
Für ihren Filmbeitrag, der auch schon beim Wintercup gezeigt wurde, erhalten die Auszubildenden 1000 Euro Prämie. Einen Teil behalten sie für sich, einen Teil wollen sie spenden.