Ballettensemble tanzt Shakira
Die Show „Ballet Revolución“ kommt ins Capitol. 21 Kubaner zeigen klassisches Ballett und zeitgenössischen Tanz zu Popmusik.
Düsseldorf. Schwanensee, Don Quixote, Coppelia — es sind die Klassiker, in denen Jenny Sosa Martínez bislang tanzte. Sie lernte Ballett und konnte sich, als sie 2005 ihre Ausbildung in Havanna abschloss, nicht vorstellen, dass sie die klassischen Figuren, die Eleganz der eingeübten Bewegungen eines Tages zur Musik von Usher und Shakira einsetzen würde. Aber es gefällt. „Es ist eine tolle Erfahrung“, sagt sie.
Jenny Sosa Martínez ist eine von 21 Tänzerinnen und Tänzern, die zurzeit mit der Produktion „Ballet Revolución“ durch die Welt touren. Vom 5. bis zum 17. Februar sind sie im Capitol und im Anschluss, vom 19. Februar bis zum 3. März, im Duisburger Partnerhaus der Deutschen Oper am Rhein zu sehen. Die Europapremiere fand bereits im Juli in Köln statt.
Alle Tänzer, die bei „Ballett Revolución“ mitwirken, stammen aus Kuba und ärgern sich nicht die Spur über Klischees von der Sorte, dass Kubaner Straßen tänzelnd überqueren und ihre Hüften nicht stillhalten können, sobald Musik ertönt. Ist Juan Carlos Hernández Osma auch so ein Ausbund an Lebensfreude? „Auf jeden Fall“, sagt der Tänzer. „Aber was uns auf der Bühne wirklich alle miteinander verbindet, ist die Energie, mit der wir unsere Sache machen. Wir können gar nicht anders.“
Energie braucht die Gruppe auf jeden Fall, denn ihre Show dauert ganze zwei Stunden und ist voll von Musik, die den Tänzern eine unglaubliche Geschwindigkeit abverlangt. Die Hitliste, die abgearbeitet wird, reicht von „Single Ladies“ von Beyoncé über „Hips Don’t Lie“ von Shakira bis hin zu „On the Floor“ von Jennifer Lopez.
Und während die Giganten der Mainstream-Popmusik sich über eine achtköpfige Live-Band Gehör verschaffen, gibt es einen Mix aus klassischem Ballett, Hip-Hop, Artistik und zeitgenössischen Tanz, der professionell zusammengestellt wurde.
Gestern geben die Darsteller im Capitol bereits eine kleine Kostprobe ihres Könnens und rasch wird klar: Bei einem solchen Programm bleibt nach einer Vorstellung wenig Puste für Freizeit. „Die Show ist kraftraubend“, sagt Hernández Osma. „Nach der Show gehen wir nicht aus, sondern erholen uns für den nächsten Abend. Wir sind Kubaner, wir geben immer alles.“