Bauen in Düsseldorf wird teurer

Der Gutachterausschuss präsentiert aktuelle Richtwerte: Preise bis zu 10 Prozent höher.

Düsseldorf. Der Traum vom Eigenheim in Düsseldorf rückt für viele Familien immer weiter in die Ferne. Nachdem die Mietpreise in der Stadt im vergangenen Jahr auf Platz 82 einer weltweiten Studie landeten — in Deutschland ist nur Frankfurt teurer — schießen auch die Grundstückspreise in die Höhe. Das geht aus dem aktuellen Marktbericht des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Düsseldorf hervor.

Die durchschnittlichen Preise für unbebaute Einfamilienhaus-Grundstücke haben gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent zugelegt, Grundstücke für Mehrfamilien- oder Geschäftshäuser um fünf Prozent. Grund sei die steigende Nachfrage: 6266 Kaufabschlüsse haben die Gutachter ausgewertet — 2010 waren es 5766. Aus den Ergebnissen dieser Abschlüsse werden Richtwerte ermittelt, die bei der Frage nach dem angemessen Preis helfen. Bei der Ermittlung dieser Werte spielt die Lage, das Baujahr und die Wohnungsgröße eine Rolle.

„Gerade in der Euro-Krise investieren die Menschen verstärkt in Immobilien als Schutz vor der Inflation“, sagt Wilfried Mann, Vorsitzender des Ausschusses. Das zeige auch ein Vergleich zu den Jahren 2000 bis 2007, als die Preise sanken. „Dann wurde eventuell vermehrt in Aktien investiert“, vermutet der Sachverständige Ulrich Kirchner. „Momentan steigen die Bevölkerungszahlen und Bauland-Engpässe entstehen — das steigert die Nachfrage und wirkt sich auf die Marktentwicklung aus.“

Vor allem in der Innenstadt zeige sich ein starkes Preisgefüge. In mittleren bis guten Lagen, etwa Benrath, legen die Gutachter 500 bis 650 Euro pro Quadratmeter Bauland für ein Einfamilienhaus fest. Den niedrigsten ermittelten Preis gab es in der Hermannstadtstraße in Wersten — er lag bei 320 Euro pro Quadratmeter Bauland. Am teuersten war der Kauf eines Einfamilienhaus-Grundstückes in der Erwin-von-Witzleben-Straße in Golzheim mit rund 1000 Euro pro Quadratmeter.

Spitzenreiter für Büro- und Geschäftsgrundstücke bleibt die Königsallee mit bis zu 16 000 Euro — 800 Euro mehr als im Jahr 2010. Nur die Preise für Gewerbe- und Industriegrundstücke stagnieren. Die günstigsten Stadtteile sind dabei Holthausen, Wersten, Rath und Flingern mit Preisen zwischen 320 und 440 Euro je Quadratmeter. Auch bei Eigentumswohnungen haben die Preise kräftig angezogen: bei zehn Jahre alten Wohnungen um 14 Prozent, bei älteren um 5,9.