Bauen in Düsseldorf Grünes Licht für den Neubau Königsallee 44
Düsseldorf · Projektentwickler Centrum wollte für sein Neubauvorhaben an der Kö eine Befreiung von der vorgeschriebenen 20-prozentigen Begrünung. Darauf ließen sich die Politiker in der Bezirksvertretung 1 nicht ein und setzten sogar eine intensive statt einer extensiven Begrünung durch.
(arc) Viel Geduld musste Projektentwickler Jürgen Mentzel in der Sitzung der Bezirksvertretung 1 aufbringen, bis er für das Neubauvorhaben seiner Centrum-Gruppe an der Königsallee 44 grünes Licht erhielt. Es war ein zähes Ringen, auch wenn keiner der Politiker etwas gegen die Pläne an sich hatte: Entstehen soll anstelle des bereits abgerissenen Bestandsgebäudes ein Büro- und Geschäftshaus, in dem die denkmalgeschützte Fassade integriert wird und das später dann womöglich direkten Zugang in die geplante Calatrava-Passage bietet.
Die beantragte Befreiung von der festgesetzten 20-prozentigen Begrünung – auf der Mitte der Dachfläche ist eine Terrasse vorgesehen – wollten die Parteien aber nicht einfach so abnicken.
Der Investor hat eigentlich vor, sein Vorhaben in zwei verschiedenen Bauabschnitten umzusetzen, beantragt war nun erst mal nur der erste Bauabschnitt. Der zweite, für den ein Bebauungsplanverfahren vorgesehen ist, soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, dann könnte auch die fehlende Begrünung nachgeholt werden.
Darauf wollten sich die Bezirkspolitiker aber nicht verlassen, zumal nur eine extensive Begrünung vorgesehen ist. „Das entspricht einer Handvoll Kies und ein bisschen Moos, bei einer intensiven Begrünung, was im Vergleich blühende Landschaften verspricht, könnten wir noch mal neu verhandeln“, sagte die grüne Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke.
Mit Michael Pfaff von der Bauaufsicht verzog sich Mentzel zähneknirschend vor die Tür, offenbar wurde mit Statikern telefoniert, um zu eruieren, was möglich ist. Schließlich kehrten beide zurück, Pfaff sagte eine intensive Begrünung zu, auch wenn die 20 Prozent sicher nicht eingehalten werden können.
„Man sollte dabei aber auch nicht unbedingt die Menge berücksichtigen, sondern vor allem die Qualität der Begrünung“, meinte Mentzel, der ausnahmsweise Rederecht erhielt. Wie dem auch sei: Die Politiker der Bezirksvertretung 1 ließen sich darauf ein, bei zwei Enthaltungen wurde die Baugenehmigung erteilt.