Bei Vallourec in Rath sollen 400 Jobs abgebaut werden
IG Metall und Betriebsrat informierten am Donnerstag die Mitarbeiter. Standort- und Arbeitsplatzgarantie gefordert.
Düsseldorf. Bei 33 Grad im Schatten versammelten sich Donnerstagmittag rund 800 Beschäftigte von Vallourec in Rath, um sich vom Betriebsrat und der IG Metall über die aktuelle Lage informieren zu lassen. Hintergrund: Der Rohrhersteller mit zwei Werken in Rath und Reisholz hatte bereits „weitreichende Kapazitätsanpassungen“ angekündigt, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Im Juni hatten die Mitarbeiter (rund 2000 in Rath, ca. 480 in Reisholz) auf Betriebsversammlungen erfahren, dass die Markt- und Auftragslage „Anpassungen und Umstrukturierungen“ in Teilen des Unternehmens notwendig machen würde. Am Donnerstag sagte der Betriebsratsvorsitzende, dass in den vergangenen vier Jahren schon 1100 Arbeitsplätze sozialverträglich abgebaut wurden, nun sollten weitere 400 Jobs wegfallen. „Das geht dann wohl nicht ohne Sozialplan“, sagte IG-Metall-Chef Karsten Kaus (für Neuss und Düsseldorf zuständig) am Donnerstag auf Anfrage unserer Redaktion.
In den letzten Jahren seien in Rath rund 50 Millionen Euro in ein hochmodernes Walzwerk investiert worden, nun wolle man dort bis zu 30 000 Tonnen weniger produzieren. „Das ist aus unserer Sicht ein Sterben auf Raten“, sagte der IG-Metaller. Stattdessen fordern die Gewerkschaft und der Betriebsrat eine zukunftsweisende Planung, ein „ganzheitliches Konzept mit dauerhaften Perspektiven für die Beschäftigten“ samt Standort- und Jobgarantie.
In der nächsten Woche soll es ein erstes Gespräch über die Unternehmensplanungen mit dem Arbeitsdirektor von Vallourec geben.