Autor Bernd Peter Schneider aus Benrath Benrather veröffentlicht Roman
Benrath · In seinem Wirtschaftsroman-Erstling hat der Benrather Bernd Peter Schneider Erfahrungen aus dem eigenen Berufsleben verarbeitet.
Vier Jahre sind seit jenem Satz seiner Frau vergangen, der den Benrather Bernd Peter Schneider zum Autor machte. „Schreib das doch mal auf“, hatte Sigrid Schneider-Süß zu ihrem Mann gesagt, als er einmal mehr von den Erlebnissen und Geschichten berichtete, die er in seinem Arbeitsleben zuhauf mitbekommen hatte. Schneider ist gelernter Großhandelskaufmann, hat viele Jahre in der Schmuck-branche gearbeitet. Nun ist ein erster Roman erschienen, er trägt den Titel „Engagement und Mut“. Darin schildert Schneider den Aufstieg eines Unternehmens, eine internationale Erfolgsgeschichte, die auf einem zufälligen Gespräch im Restaurant beruht – Handlung und Personen sind fiktiv, aber von Erfahrungen in der realen Wirtschaft inspiriert.
Die Familie half bei der Umsetzung des Buches
„Ich habe im Laufe meines Berufslebens mit zahlreichen Unternehmen Gespräche geführt und viele Firmengeschichten kennen gelernt“, so Schneider. Vor allem die Arbeitsmoral einiger Unternehmen aus Baden-Württemberg habe ihn begeistert. „Sie haben nach dem Krieg erfolgreiche Firmen quasi aus den Trümmern aufgebaut.“ Dass er aus diesen Erlebnissen jetzt eine eigene Geschichte formuliert hat, hat der in Westfalen geborene Schneider, der der Liebe wegen nach Benrath kam, auch Ulrich Ohm zu verdanken, dem ehemaligen Inhaber der Buchhandlung Dietsch in der örtlichen Fußgängerzone. „Er hat mir Kontakt zu Experten vermittelt, von denen ich gelernt habe, wie man eine Geschichte schreibt, Spannungsbögen aufbaut und den Leser bei der Stange hält“, sagt Schneider. Seine ersten Schreibversuche seien „saublöd“ gewesen, viel Text habe er weggeschmissen, bis das Buch endlich Form angenommen hatte. „Die Geschichte war ein Selbstläufer, hat sich beim Schreiben einfach entwickelt“, sagt der Autor heute.
Auch, wenn die Geschichte eines Unternehmens, dass dank einer innovativen, umweltschonenden Reinigungstechnologie in der Schmuckbranche durchstartet, von der Fachkenntnis des Schriftstellers zeugt, ist es doch nicht nur an Menschen aus dem Metier gerichtet. Denn im Vordergrund stehen die Personen: Karl Schmidt und seine Frau Susanne, die in den 1980er Jahren von ihrem Mann halb unfreiwillig für den Vertrieb des wachsenden Unternehmens eingestellt wird. Statt großem Drama setzt Schneider auf die Entwicklung der Figuren, die mit ihrem Unternehmen im Laufe des Romans wachsen. „Es ist leichte Unterhaltung, die den Leser mitnehmen soll“, beschreibt Schneider sein Buch.
Ursprünglich stand über seinem Manuskript der Titel „Susanne kann das auch“. – „Den fand meine Frau aber blöd“, sagt der 1943 geborene Autor und lacht darüber. Die Familie hatte großen Anteil am Schreib- und Entstehungsprozess des Buches: Das Cover basiert auf Fotografien seines Schwagers, aus denen die Enkelin am Computer ein Bild gemacht hat. „Und meine Gattin ist meine schärfste Kritikerin“, gibt Schneider zu. Auch, dass „Engagement und Mut“ nicht nur als Taschenbuch, sondern auch als E-Book erscheint, ist seiner Frau zu verdanken. „Ich lese einfach sehr gern digital“, sagt Sigrid Schneider-Süß.
Auch, wenn das Schreiben Bernd Peter Schneider leicht gefallen ist, der Weg zur Veröffentlichung war nicht einfach, gerade mit einem Thema, welches weit vom literarischen Mainstream entfernt ist. „Viele Verlage haben abgelehnt, ich hatte auch einige unseriöse Angebote mit hohem Druckkostenzuschuss auf dem Tisch“, so der Autor. Aber da er so viel Energie in das Buch gesteckt und so viel Spaß beim Schreiben gehabt habe, habe er sich stur gestellt und immer weiter gearbeitet. „Schließlich konnte ich mit dem Inhaber des Rediroma-Verlages telefonieren und dessen Lektorat hat sich das Buch schließlich angeguckt und sein Okay gegeben“, sagt der Schriftsteller froh. Seit Ende Dezember ist „Engagement und Mut“ nicht nur im Onlineshop des Verlages, sondern auch in einigen Buchhandlungen zu erwerben. „Das eigene Buch in der Hand zu halten ist ein großartiges Gefühl“, sagt Bernd Peter Schneider. Auch der doppelte Vorname geht auf Initiative des Verlegers zurück – aus Gründen der Einzigartigkeit und um in Suchmaschinen gefunden zu werden.
Und für den Schriftsteller, der inzwischen überzeugter Benrather ist, soll es weiter gehen. Die Arbeit an seinem zweiten Buch hat bereits begonnen. „Diesmal will ich mich mit gesellschaftlichen und politischen Themen befassen, natürlich ohne dabei eine bestimmte Parteimeinung zu teilen“, sagt Schneider. Worum genau es gehen wird, das verrät er noch nicht.