Film Saisonstart mit den Toten Hosen im Open-Air-Kino
Düsseldorf · Die Bandmitglieder Andi und Vom waren am Donnerstagabend zu Gast im Düsseldorfer Open-Air-Kino am Rhein und sahen den Film über ihre jüngste Tournee.
Die sehr hohen Temperaturen der vergangenen Tage hatten doch zwei gute Seiten. Wenn es tagsüber so heiß ist, dann ist es am späteren Abend ideal für einen Open-Air-Kino-Besuch, für den sich dann auch die Pulli-oder-nicht-Pulli-mitnehmen-Frage garantiert nicht stellt. Und: Der Beachclub unter der Leinwand trägt dann seinen Namen aber so was von zu Recht. Dort beginnen für viele Besucher die Alltours-Kino-Abende, donnerstags mit Unplugged-Konzerten. Zum Saisonstart spielte die Düsseldorfer Band „Who’s Amy“, die mit ihren akustischen Stücken den Gästen so gut gefiel wie bis zum Filmstart nur noch der Sonnenuntergang. Die gediegene Stimmung dort war auch Menschen zu verdanken, die zwar den Beachclub besuchen, aber anschließend nicht ins Kino wollen. Der Club ist für alle offen, ein Armbändchen gilt am Übergang als Erkennungsmerkmal für Cineasten.
Nachdem die 400 Quadratmeter große Leinwand zum ersten Mal in dieser Saison nach oben gefahren war, erlebten die Zuschauer im ausverkauften Kino einen Auftritt, der wie ein guter Punksong war: kurz, eindrucksvoll, alles drin. Zwei Mitglieder der Toten Hosen waren zu Gast: Andi Meurer und Vom Ritchie erzählten in wenigen Minuten, wie die Dreharbeiten für „Weil Du nur einmal lebst“ waren, wie sie den Film finden und wie es ihnen aktuell so geht. Den größten Jubel verdiente sich dabei Schlagzeuger Vom: „Ich habe meinen Einbürgerungstest bestanden.“
Regisseurin Cordula Kablitz-Post hat die fünf Düsseldorfer auf ihrer „Laune der Natour“ 2017 und 2018 begleitet und aus 190 Stunden Material einen knapp zweistündigen Film gemacht. Er zeigt die Hosen vor und hinter der Bühne, in Berlin, beim Abschluss in der Düsseldorfer Arena und bei ihren Auftritten in Argentinien.
Bassist Andi Meurer hat an die Dreharbeiten keine besonders guten Erinnerungen. „Einen Film zu machen ist kein Spaß. Aber wenn man das Ergebnis sieht, dann freut man sich doch“, erzählte er im Düsseldorfer Open-Air-Kino. Mit seinem gespaltenen Verhältnis ist er nicht allein. „Als Campino seine Warmsingübungen im Kino gesehen hat, war das nicht so `ne schöne Situation für ihn.“ Am Donnerstag aber überwogen die positiven Momente. „Das ist ein spezieller Ort hier. Der kommt auch prominent im Film vor“, sagte Meurer über Düsseldorf.
Schlagzeuger Vom Ritchie äußerte zunächst sein Bedauern: „Ich entschuldige mich für die Untertitel im Film, immer wenn ich spreche“, sagte der Brite. „Ich verspreche, im nächsten Film wird es besser.“ Zum Abschluss machte er noch eine Sprachübung mit den Fans: „Bitte sprecht mir nach: Fuck Brexit.“ Bei diesem Statement konnte sich Ritchie auf seine Zuschauer verlassen.
Das Open-Air-Kino am Rhein läuft noch bis zum 25. August. Zu den beliebtesten Filmen zählen viele, in denen Musik die Hauptrolle spielt, etwa „Bohemian Rhapsody“ und „Mamma Mia“. Am Rheinufer werden auch noch weitere prominente Gäste erwartet, unter anderem die Schauspieler Friedrich Mücke und Ronald Kukulies („Ballon“) sowie die TV-Moderatoren Oliver Kalkofe und Peter Rütten („Die schlechtesten Filme aller Zeiten“).