Blech auf der Straße — in den Parkhäusern gähnende Leere

Eine Auflistung der Verwaltung ergibt: Manche Parkhäuser sind kaum belegt.

Düsseldorf. Die Parkhäuser sind leer — und auf den Straßen parken die Autos kreuz, quer und in der zweiten Reihe. Dass es dieses bemerkenswerte Szenario nicht nur in Oberkassel gibt, zeigt jetzt eine Auswertung der Verwaltung auf Anfrage der Grünen. Darin werden die Belegungsquoten der Parkhäuser in der City aufgelistet. Während die Quoten in der Innenstadt die 100 Prozent erreichen, gibt es im Quartier Nordstraße regelrechte „Geister-Parkhäuser“.

Am schlechtesten belegt ist offenbar ein Parkhaus an der Duisburger Straße mit rund 650 Plätzen. Von einer maximalen Auslastung in Höhe von 13 Prozent unter der Woche ist die Rede, die durchschnittliche Auslastung beträgt gerade mal sieben Prozent. Rund 600 Parkplätze bleiben frei. Und auch ein weiteres Parkhaus in der Nähe steht fast leer: An Samstagen ist es gerade mal zu einem Drittel gefüllt, an Wochentagen bleiben auch dort im Schnitt vier von fünf Parkplätzen unbesetzt.

Dafür stehen die Autos draußen Stoßstange an Stoßstange — und Autofahrer fahren im Kreis, um ein Fleckchen Asphalt zu ergattern. Bereits im Zusammenhang mit der neuen Quartiersgarage in Oberkassel hatten die Grünen darauf hingewiesen, dass sich die Situation in den Straßen nicht geändert hat. Doch die Autofahrer in die Parkhäuser zwingen, das will die Verwaltung nicht. „Ich werde keine Parkplätze reduzieren“, sagt Roland Hahn, Vize-Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement.

Das ist auch der Kurs von CDU und FDP. „Wir werden keine Parkplätze antasten, zudem sind die meisten Parkhäuser privat“, sagt FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus. Die Situation sei besser als vor zehn Jahren. „Es besteht kein Handlungsdruck.“ Den sieht auch CDU-Verkehrsexperte Andreas Hartnigk nicht. „Die Liste zeigt: Die zentralen Parkhäuser in der Innenstadt sind top ausgelastet.“

SPD-Verkehrsexperte Martin Volkenrath fordert jedoch: „Die Parkhäuser müssen besser genutzt werden.“ Das Gespräch mit den Betreibern müsse gesucht und eine Strategie gefunden werden. Stephan Soll von den Grünen sieht das ähnlich: Erst müsse man die Parkhäuser attraktiver machen. Wenn die besser genutzt würden, könne man auch Parkraum umwandeln.

Laut dem Verkehrspsychologen Kai Lenßen ist die Nicht-Benutzung von Parkhäusern übrigens kein finanzielles Problem. „Parkhäuser sind zu stressbelastet. Sie sind einfach nicht praktisch. Und der Einzelne sucht immer die einfache Lösung.“