Kulturverein Brause-Abriss: Neues Kulturzentrum an alter Stelle?

Düsseldorf · Investor hat den Bezirkspolitikern neue Pläne vorgestellt.

 Ein Teil der Tankstelle ist abgerissen worden.

Ein Teil der Tankstelle ist abgerissen worden.

Foto: Gerhard Berger

Nach dem Teilabriss der Heimstätte des Kulturvereins „Brause“ in einer alten Tankstelle an der Bilker Allee im November kommt hinter den Kulissen der stillstehenden Baustelle Bewegung in die Sache. Der Investor hat jetzt Vertretern aller Fraktionen der Bezirksvertretung 3 vorgeschlagen, ein Kulturzentrum in den Neubau zu integrieren und dafür Stellplätze wegfallen zu lassen. Das bestätigt am Montag Bezirksbürgermeister Marko Siegesmund (SPD) unserer Redaktion, in dessen Büro das Treffen stattfand. Mit dem Vorschlag wolle man nun auf die Verwaltung zugehen.

Die Lage ist kompliziert rund um den von der Stadt gestoppten Abriss. Die neue Landesbauordnung sieht vor, dass ein Abriss nur anzuzeigen, nicht mehr von der Kommune zu genehmigen ist. Es sei denn, es handelt sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude. Diesen Denkmalschutz hatte die Stadt gerade prüfen lassen und nach eigenen Angaben den Investor Project Immobilien darüber informiert. Der hatte laut Stadt um Fristverlängerung gebeten, sich dazu zu äußern, die gewonnene Zeit dann offenbar genutzt, um Fakten zu schaffen. Gegen die vorläufige Unterschutzstellung der Stadt läuft eine Klage des Investors, der Denkmalwert der teilweise abgerissenen Tankstelle wird überprüft.

An einem längeren juristischen Streit und stillstehenden Bauarbeiten hat vermutlich auch der Investor kein Interesse. Mit einem Kommentar zu konkreten Vorschlägen hält er sich jedoch zurück: Man sei lediglich an weiteren Gesprächen und einer Lösung im Sinne aller Beteiligten interessiert, sagte am Montag ein Sprecher.

Selbst wenn es mit einem neuen Kulturraum an alter Stelle klappen sollte, die Brause wird wohl nicht einziehen. „Uns würde es zu lange dauern, bis der Bau fertig ist, außerdem sehen wir den Investor sehr kritisch“, sagt Vorstand Stefan Pennartz. Die intensive Suche nach neuen Räumen laufe.