Historische Gebäude in Düsseldorf Große Sorgen um Haus Werth

Düsseldorf · Das denkmalgeschützte Gebäude am Rheinufer steht seit vielen Jahren leer und Zukunftspläne für das alte Treidelhaus sind auch nicht bekannt.

Weil um das Haus Werth das Gebüsch gerodet wurde, hatten Sprayer freien Zugang zu den Wänden.

Foto: Czeslik

Regelmäßig fährt die Wittlaererin Ulrike Czeslik mit dem Fahrrad am Rheinufer entlang und kommt dann auf der halben Strecke nach Kaiserswerth am Haus Werth vorbei. Der Zustand der alten Treidelstation, die erstmals 1775 urkundlich erwähnt wurde, beunruhigt aber nun Czeslik. „Auf dem Dach fehlen mehrere Dachpfannen, eine hängt noch über der Dachrinne, ein Schlagladen verfault. Die Büsche rund um das Haus sind gerodet worden, sodass sich Sprayer nun ohne Probleme an den Wänden verewigen können“, zählt sie auf.

Weil eine Dachpfanne drohte, auf den Geh- und Radweg zu fallen, hat sie bereits die Feuerwehr informiert, die die Pfanne entfernte. „Mir tut das in der Seele weh, zu sehen, wie das Gebäude verkommt. Dieses gehört für mich zur Heimat dazu und solch ein Kleinod sollte erhalten bleiben, wo doch schon so viele alte Gebäude verschwunden sind.“

Die Stadt Düsseldorf schätzt allerdings die Lage etwas anders ein. „Dem Institut für Denkmalschutz und Denkmalpflege sind keine akuten Mängel an dem Gebäude bekannt, die zu substanziellen Schäden am Baudenkmal führen könnten. Es liegt lediglich ein Hinweis auf Verschmutzungen durch Graffiti vor“, teilt ein Stadtsprecher auf Anfrage mit. Er kündigt allerdings an, dass das Bauaufsichtsamt den Zustand vor Ort kurzfristig erneut in Augenschein nehmen wird, um etwaige Gefahren auszuschließen.

Das denkmalgeschützte Haus, das in einer Wasserschutzzone und in einem Landschaftsschutzgebiet liegt, wurde 2015 von den Stadtwerken Duisburg an einem Privatmann verkauft. Seitdem ist es mehr oder weniger unbewohnt, denn seine Nutzungen sind durch die spezielle Lage sehr eingeschränkt. Lediglich ein kurzzeitiger Aufenthalt mit Liegestuhl oder Bank im Freien für wenige Stunden sind vorstellbar. Für weitere Nutzungen wäre eine baurechtliche Genehmigung notwendig. „Aktuelle Bauanträge oder denkmalrechtliche Erlaubnisanträge liegen dem Bauaufsichtsamt bzw. dem Institut für Denkmalschutz und Denkmalpflege nicht vor“, teilt der Stadtsprecher aber mit.