Düsseldorf Bürger stimmen über Zukunft des Sportparks Flingern ab

Seit Jahren wird diskutiert, seit Jahren passiert gar nichts. Nun fragt die Stadt die Bürger, was sie überhaupt wollen.

Blick in den Flinger Broich: Rechts liegt der Fortuna-Platz, das Areal links hinter den Bäumen soll zur Multifunktionsfläche werden.

Blick in den Flinger Broich: Rechts liegt der Fortuna-Platz, das Areal links hinter den Bäumen soll zur Multifunktionsfläche werden.

Foto: Melanie Zanin

Sie droht seit langem zur unendlichen Geschichte zu werden, die Zukunft der Sportmeile am Flinger Broich. Seit Jahren weiß niemand so genau, was nun aus dem Areal zwischen Fortuna-Platz, Allwetterbad und der arg in die Jahre gekommenen Anlage des Eisenbahner-Sportvereins Blau-Weiß genau werden soll. Vollmundige Ankündigungen und emotionale Debatten gab es viele — gerne auch kurz vor Wahlen —, nur ist nie wirklich etwas daraus geworden.

Nun soll doch endlich Bewegung in die Sache kommen: Die Stadt hat eine Bürgerbeteiligung gestartet, um herauszufinden, was die Düsseldorfer überhaupt wollen. Allerdings nicht für die komplette Sportmeile, sondern für die Fläche gegenüber des Parkplatzes am Paul-Janes-Stadion. Laut der Pressemitteilung wünscht sich die Stadt, dass „möglichst viele Ideen für die Nutzungsmöglichkeiten einer rund 4000 Quadratmeter großen Multifunktionsfläche am Flinger Broich entwickelt werden“. Die Umfrage läuft auf der Internetseite der so genannten „Sportstadt Düsseldorf“. Es ist aber auch möglich, sich den Fragebogen zuschicken zu lassen und ihn selbst auszufüllen (siehe Kasten).

Konzipiert wurde die Umfrage von Prof. Jürgen Franke. Er will von den Düsseldorfern vor allem Grundsätzliches wissen: Wie oft sie Sport treiben? Aus welchen Gründen sie sich bewegen? Ob im neuen Sportpark nur Mitglieder der ansässigen Vereine oder alle aktiv sein dürfen? Und welche Sportarten überhaupt angeboten werden sollen? Nur die „Klassiker“ wie Fußball, Tennis und Schwimmen oder auch exotischere Disziplinen bis hin zum Trendsport? Erst danach geht der politische Entscheidungsprozess weiter. Helfen soll den Planern aber nicht nur die Umfrage, die bis zum 30. September läuft. In der Zwischenzeit wird es vom 23. September bis zum 1. Oktober auch Diskussionen mit Professor Franke geben.

Inwiefern der neue Sportpark der Sportmeile helfen soll, ist unklar. Für das gesamte Gebiet gibt es weiterhin kein einheitliches Konzept. Wird das Allwetterbad noch mal komplett saniert und umgebaut? Wenn nicht, was wird dann aus den Freien Schwimmern? Übernimmt die Fortuna nun wirklich das Gelände des vor drei Jahren aufgelösten SC Flingern 08 und baut ein Leistungszentrum für ihre Jugend? Was wird aus der Boxhalle? Und was passiert mit dem Eisenbahner-Verein? All das ist unklar und wird die Stadt wohl auch in den nächsten Jahren beschäftigen. Zwar hieß es aus dem Sportamt immer wieder, dass es keine Einzellösungen braucht, sondern ein Gesamtkonzept für die Sportmeile. Nur passiert ist das noch immer nicht.