Düsseldorf Campus Derendorf: Unvollkommen schick

Seit einem Semester läuft der Betrieb auf dem Campus der Hochschule. Die WZ hat sich umgehört.

Düsseldorf. Franzi Nicola gehört zu den ersten Studenten, die auf dem neuen Campus der Hochschule in Derendorf studieren. Das geht erst seit diesem Sommersemester. Bisher gefällt es ihr sehr gut. Nur etwas kahl sei es noch: „Der Campus ist wirklich sehr schön geworden. Man merkt aber, dass sich alles noch einspielen muss, aber in der nächsten Zeit wird es bestimmt immer lebendiger werden.“ Besonders im direkten Vergleich wirke der neue Standort der Hochschule imposant: „Die Räumlichkeiten auf dem alten Campus waren ziemlich heruntergekommen“, sagt die Sozialarbeitstudentin im zweiten Semester.

Obwohl der Campus auf der Münsterstraße noch stark von Bauarbeiten geprägt ist, gehen dort schon Studenten und Dozenten ihrer Wege. Eine erste Form von Uni-Alltag hat sich entwickelt. Wie die neue Hochschule ankommt, wollte die WZ bei einem Ortsbesuch erfahren.

Auch Doreen Leuer und Theresa Stamprath sehen vor allem positive Seiten: „Der neue Campus bringt wirklich viele Vorteile, abgesehen davon, dass hier alles neuer und schöner ist, sind auch die Seminarräume besser ausgestattet“, findet Leuer. Im Hochschulalltag merke man aber noch, dass der Betrieb sich in seiner Anfangsphase befinde, findet Stamprath: „Für den Anfang läuft schon alles ganz gut, aber einige Dinge können sich durchaus noch verbessern.“ So fehlten zum Beispiel noch weitere Arbeitsplätze für die Studenten, da die Bibliothek oft gut besucht sei, und die Seminar- und Arbeitsräume seien immer verschlossen, wenn gerade keine Veranstaltung darin stattfindet.

Dies könnte sich ändern, sobald das neue Studien- und Lernzentrum fertiggestellt wird. Tatsächlich merke man aber, da ist sich die Studentenschaft einig, dass der Platz ein wenig enger ist, als geplant. Ursprünglich war der neue Campus 2007 für 7000 Studenten geplant worden. In den folgenden Jahren stieg die Zahl der eingeschriebenen Studenten jedoch auf fast 10 000.

Um diesen veränderten Anforderungen gerecht zu werden, hat die Hochschule berits ein Gebäude aufgestockt und mietet in der direkten Umgebung zusätzliche Räumlichkeiten an, wie etwa ein Seminarzentrum nördlich des Geländes mit 600 Arbeitsplätzen.

Schritt für Schritt zogen seit Ende vergangenen Jahres zunächst die Verwaltung, dann die Fakultäten der Sozial-und Kulturwissenschaften und der Medienwissenschaften ein. Zum kommenden Wintersemester sollen die Fachbereiche Maschinenbau und Elektrotechnik folgen.

Ursprünglich war die Fertigstellung und Eröffnung für Sommer 2015 geplant, nun ist die Hochschulleitung zuversichtlich, dass die letzten Fakultäten bis zum Winteresemester 2018/2019 in die neuen Gebäude ziehen können.

Bis dahin kann sich jedoch noch einiges verändern. So scheinen sich die Hochschule und ihre Nachbarschaft noch nicht so richtig kennengelernt zu haben.

Noch mache die Nachbarschaft keinen großen Reiz aus: „Wir haben die Nachbarschaft noch nicht richtig kennengelernt, das Angebot für Studenten ist aber auf jeden Fall noch ausbaufähig“, sagt Doreen Leuer. Und tatsächlich beginnt sich die Nachbarschaft seit dem Einzug der ersten Fakultäten bereits zu verändern.

So eröffnen um den Campus herum neue Bars, Cafés und Restaurants, die für Studenten auch eine Alternative zur Mensa sein möchten, besonders da diese nur bis 14 Uhr warmes Essen anbietet. Diese Entwicklung begrüßt auch Maximilan Pallasch. Der 19-Jährige Medieninformatikstudent freut sich über die immer größere Auswahl an Imbissbuden in der Umgebung: „Die Auswahl wird immer größer, das finde ich gut. Lediglich ein paar Kneipen mehr könnte es geben. Aber die Anbindung zur S-Bahn ist so gut, dass man für ein Altbier auch schnell in der Altstadt ist.“