Musikschule Musikschüler: Nach sechs Jahren soll Schluss sein

Düsseldorf · Die Stadt Düsseldorf will den Unterricht zeitlich begrenzen, um die Warteliste abzubauen.

Die Zentrale der Musikschule an der Prinz-Georg-Straße.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

Nach den neuen Protesten gegen die mangelhafte personelle und räumliche Ausstattung der Clara-Schumann-Musikschule durch den Verein der Freunde und Förderer inklusive Online-Petition bewegt sich die Stadt jetzt – ein bisschen. Kulturdezernent Hans-Georg Lohe legt dem Kulturausschuss am Donnerstag einen „Zwischenbericht für ein Entwicklungskonzept“ der Musikschule vor.

Das vierseitige Papier hat es nicht gerade in sich, jedenfalls wenn man gehofft hat, dass die Stadt energisch gegen den Lehrermangel vorgeht und ihre Stellenkürzungen angesichts der chronisch langen Warteliste zurücknimmt. 2370 stehen derzeit darauf, 553 zum Beispiel warten auf einen Platz im Klavier-, 302 im Gitarren-Unterricht. Nach vagen Ankündigungen, die Zugänglichkeit für „jedes Düsseldorfer Kind vom Kindergartenalter an zu verbessern“, wird es konkreter. So sollen die Gebühren für den Unterricht künftig sozial gestaffelt werden. Und: Für Kinder aus bildungsfernen Schichten, aber mit musikalischem Talent soll es gebührenfreie Stunden im Instrumentalunterricht geben, wenn auch nur in „begrenztem Umfang“.

Politisch dürfte das gut ankommen. Ob das auch für ein Pilotprojekt zum Abbau der Warteliste gilt, ist hingegen fraglich: Da will die Stadt den Hauptfachunterricht generell auf sechs Jahre begrenzen. Danach ist nur für besonders begabte und leistungsstarke Instrumentalschüler nicht Schluss an der Musikschule. So glaubt Lohe, die Wartezeit im Schnitt zunächst auf ein Jahr und dann auf sechs Monate reduzieren zu können. Und: Neue Lehrkräfte sollen „mit geringen Stundenanteilen“ auf Honorarbasis beschäftigt werden, um flexibler auf die Nachfrage reagieren zu können.

Mindestens der CDU, aber auch der FDP dürfte das nicht genügen. Entscheidend mehr für die Musikschule wird die Stadt aber vermutlich erst 2020 tun. Dann steht die Kommunalwahl an.