Konzert „Big Bang“ in der Tonhalle zeugt von jugendlichem Enthusiasmus

Düsseldorf · Das Konzert mit Robert-Schumann-Studenten in der Tonhalle war ein Fest junger Vitalität. Eine Künstlerin beeindruckte besonders.

Die Koreanerin Hyelim Kim studiert seit 2016 bei Friedrich Schenck in Düsseldorf.

Foto: ja/Susanne Diesner

Orchester mit jungen professionellen Musikern scheinen einen besonders vitalen, beseelten Klang produzieren zu können. So sitzen im Sinfonieorchester der Robert Schumann Hochschule Studierende der Musikhochschule, in deren Geist noch dieses besondere Feuer lodert. Ein Feuer voller Hoffnungen auf eine große Karriere, ein Feuer voller Enthusiasmus für ihr heiß geliebtes Instrument durchdringt sie alle. Und nicht zuletzt der wohl jedem Musikstudenten innewohnende – unerlässliche – Drang, sich zu beweisen. Das alles macht die Konzerte des Hochschulorchesters in der Tonhalle so elektrisierend.

Beim „Big Bang“ gab es am Sonntag ein breites Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten zu beobachten. Von Bernd Alois Zimmermann – er darf dieses Jahr nicht fehlen – über das späte, melancholisch-vergangenheitsselige Cellokonzert Edward Elgars bis hin zu dem vor Erfindungsgabe überbordenden jüngeren Richard Strauss. Mit sicherer Hand geleitet durch ihren Dirigenten Rüdiger Bohn, geriet Zimmermanns groß besetztes „Impromptu“ genauso zielgenau wie das darauffolgende Cellokonzert. Mit Einfühlungsvermögen in die verwelkende Klangsprache Elgars interpretiert durch den jungen Cellisten Sam Lucas.

Nach der Pause entzückte man mit Strauss‘ „Burleske“ für Klavier und Orchester. Hier zeigte sich die Koreanerin Hyelim Kim, die seit 2016 in Düsseldorf bei Friedrich Schenck studiert, als virtuose Bändigerin der anspruchsvollen Klavierzauberei, die Strauss in diese Musik pflanzte. Und doch wirkt die 1996 geborene Pianistin eher introvertiert. Große Show scheint ihr erfrischenderweise fremd. Diese Show indes birgt Strauss’ „Don Juan“ in sich. Und das Orchester wusste die Tondichtung mit viel Schmiss und atemberaubender jugendlicher Hybris – wie es sich gehört – zu spielen.