Dackel-Affäre auf dem Carlsplatz

Stadt will den Dauerstreit der Händler jetzt schlichten.

Foto: David Young

Düsseldorf. Man müsste die Skulptur nur ein paar Meter versetzen, dann wären „Die Streitenden“ am passenden Platz. Hinter den Kulissen brodelt es seit langem, in dieser Woche suchte der Chef von Dausers Gulaschkanone Hilfe an höchster städtischer Stelle, und wenn man noch einen drauflegen will, tut es auch ein kleiner Dackel, um für weiteren Unfrieden zu sorgen. Der gehört Carlsplatz-Geschäftsführer Heiner Röckrath und sorgt für einen Haufen Ärger, im wahrsten Sinne des Wortes.

Zehn Jahre lang hat der Vierbeiner auf dem Wochenmarkt niemanden gestört, da scheint es kein Zufall, dass ausgerechnet jetzt ein freundlicher Kollege vom Markt Paulchen mit der Kamera „abgeschossen“ hat, als er auf einer Grünfläche sein Geschäft erledigte. Ein kleines, wie es sich für einen Dackel gehört, das aber trotzdem für großen medialen Rummel gesorgt hat.

Parallel dazu versuchte der Chef der Suppenküche, sich im Büro von Oberbürgermeister Thomas Geisel an höchster Stelle zu beschweren. Beim Streit um ein gebrochenes Wasserrohr auf dem Carlsplatz soll es lautstark zur Sache gegangen sein. Allerdings wird der Wochenmarkt nicht zur Chefsache, wie Geisels Pressesprecher Dieter Schneider erklärter: „Stephan Keller soll sich als zuständiger Beigeordneter mit den Parteien zusammensetzen und für Ruhe sorgen.“

Der hatte allerdings bisher wenig Glück mit seinen Vermittlungen. Nach seinem ersten Schlichtungsversuch folgte wenig später der Ausschluss von Fischhändler Eric Fehling aus dem Verein der Markthändler, der inzwischen per Gerichtsbeschluss wieder aufgehoben wurde. Inzwischen redet man zwar wieder miteinander, vom Tisch ist die Sache noch nicht.

Ob der Streit um das Geschäft von Dackel Paul gut fürs Geschäft auf dem Carlsplatz ist, darf bezweifelt werden. „Ich würde einfach gern endlich in Ruhe arbeiten“, sagt Röckrath, der vor vier Monaten den Posten des Geschäftsführers übernahm. Was mit Paul geschieht, ist ungewiss: „Wenn er nicht allein zu Hause bleiben kann, muss ich ihn ins Tierheim bringen.“