Spielplatz 7000 Quadratmeter Abenteuer auf dem Spielplatz in Mörsenbroich

Düsseldorf · Der Abenteuerspielplatz bietet viel Abwechslung. Aber auch Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten. Denn die Pädagogen vor Ort wissen, dass nicht alle Kinder immer dasselbe brauchen.

 Den Abenteuerspielplatz gibt es schon seit 1975.

Den Abenteuerspielplatz gibt es schon seit 1975.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

Der Eingang mag etwas versteckt und unscheinbar an der Sankt-Franziskus-Straße 125 liegen. Doch nach dem Tor öffnet sich ein wahres Spieleparadies – zumindest, wenn man zwischen 6 und 14 Jahre alt ist und seine Zeit gerne draußen verbringt. Auf dem Abenteuerspielplatz Mörsenbroich ist für alle etwas dabei.

Den Spielplatz gibt es schon seit 1975. Er umfasst mehr als 7000 Quadratmeter und soll ein offenes Kommunikations- und Erfahrungsfeld sein, wie Heiri Belkner, Leiter des Spielplatzes es beschreibt. Denn der ist pädagogisch betreut und deshalb nicht zu jeder Zeit geöffnet. Immerhin aber das ganze Jahr über – und zwischen April und Oktober auch samstags. Sonntags ist der Spielplatz aber geschlossen.

Auf dem Gelände gibt es verschiedene Spielbereiche. Direkt am Eingang gibt es ein gepflastertes Spielfeld, auf dem mit Kreide gemalt werden oder auch mal Gokart gefahren werden kann. Rechts davon befindet sich das Spielhaus – dort ziehen sich Kinder und Pädagogen vor allem im Winter zurück. Drinnen gibt es einen Billardtisch und eine Tischtennisplatte und jede Menge Spielmaterial. Auf der linken Seite vom Tor dagegen wird gehoppelt. Fünf Riesenkaninchen werden dort gehalten.

„Wichtig ist, dass die Kinder an sämtlichen Arbeiten beteiligt werden“, sagt Heiri Belkner. Sie helfen zum Beispiel, die Tiere zu füttern und den Stall auszumisten – aber auch den ganzen Spielplatz sauber zu halten. Außerdem gebe es immer wieder Bauprojekte, wie zum Beispiel die neue Spielburg „Carcassonne“, die im April eröffnet wurde. „Daran haben wir mit den Kindern 20 Monate lang gearbeitet“, sagt Belkner.

Zwischen Eingang und Burg, neben der auch ein Fußballfeld liegt, gibt es auch viel Platz zum Verstecken oder um sich zurückzuziehen. „Das ist uns wichtig und ganz bewusst so gemacht“, sagt Belkner. So haben die Kinder die Chance, auch mal ganz frei und für sich alleine zu spielen – außerdem zwischen Bäumen und Büschen naturnah.

Wenn sie mal nicht für sich alleine spielen wollen, kommen die Betreuer wieder ins Spiel. Sie wissen zum Beispiel, welche Pflanzen auf dem Gelände wachsen – und welche Tierchen dazwischen herumschwirren. An der Feuerstelle kann Feuer gemacht und gekocht werden. „Die Betreuer regen an und motivieren, wenn die Kinder Lust dazu haben – wenn nicht, lassen sie sie auch in Ruhe“, sagt Belkner. Natürlich sind sie auch für Konflikte oder Probleme da. „Wir haben hier aber wirklich ein schönes Miteinander und wenig Konflikte.“

In diesem Jahr gibt es auch wieder ein größeres Projekt: Auf einem der Hügel soll ein Baumhaus um eine große Eiche entstehen. Außerdem haben einige vom Spielplatz an einer Mädchenaktionswoche teilgenommen.

Auch beim Projekt „Jugend checkt Düsseldorf“ von Jugendamt und Jugendring beteiligen sich die Spielplatzkinder. Dabei überlegen Kinder und Jugendliche mit, wie sich Stadtteile schöner und mehr nach ihren Bedürfnissen gestalten lassen. Und auch mit dem Thema Kinderrechte, das in diesem Jahr 30-jähriges Bestehen feiert, befasst man sich hier.

Die Kinder, die zum Abenteuerspielplatz kommen, wohnen größtenteils in der Umgebung – also im Umkreis von etwa zwei bis drei Kilometern. Dabei sind viele unterschiedliche Nationen vertreten. Etwa 65 Kinder kommen im Durchschnitt, an schönen Tagen sind es auch mal mehr. Die meisten kommen regelmäßig. „Für die ist das hier wie ein zweites Zuhause“, sagt Belkner.