Nach dem Aus für Abrisspläne Denkmalstiftung fordert Plan für Düsseldorfer Opernhaus

Düsseldorf · Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz übt harte Kritik an der Stadt. Sie habe den Denkmalschutz missachtet und solle nun neue Ideen entwickeln.

Die Oper an der Heine-Allee kann nun erhalten bleiben.

Foto: Andreas Krebs

(ujr) Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) begrüßt den vom Stadtrat beschlossenen Standortwechsel für den Opernneubau. Sie fordert gleichzeitig ein denkmalpflegerisches Sanierungs- und Nutzungskonzept für die Oper an der Heinrich-Heine-Allee. Die in Bonn sitzende Stiftung wirft der Stadt vor, vor sie habe in der Opernfrage den Denkmalschutz weitgehend außer Acht gelassen. In grober Missachtung denkmalpflegerischer Verfahrensweisen und Gesetzesvorschriften habe sie den Abriss des Baudenkmals vorangetrieben. Die Oper wurde als Theater 1875 eröffnet und nach den Zerstörungen des Krieges wiederaufgebaut.

Die Stiftung spricht von einer „polemisch geführten öffentlichen Debatte“, in der die Oper für baufällig erklärt worden sei. Dem widersprächen Gutachten, die eine grundsätzliche Sanierungsfähigkeit bescheinigten. Zitiert wird ein Bericht von 2019 zur Bestandsaufnahme der Arge Fabre Speller Architectes und Detlef Stephan Architekten: „In der Substanz jedoch ist das Haus insgesamt gesund und in einem über die Jahre gut erhaltenen und gepflegten Zustand, der eine Sanierung dieses Gebäudes sinnvoller Weise mit den notwendigen Erweiterungen und Ergänzungen möglich werden lässt.“

Auch das Rheinische Amt für Denkmalpflege hatte sich in einer Stellungnahme gegen einen Abriss ausgesprochen und eine Zustimmung für Umbaumaßnahmen in Aussicht gestellt. Die Stadtspitze und eine Mehrheit des Stadtrates hatten hingegen einer Erweiterung inklusive Sanierung eine Absage erteilt.

Nun fordert die DSD ein zukunftsweisendes Nutzungskonzept. Dabei müsse der einzigartige Denkmalwert und die gute Erhaltungsfähigkeit anerkannt werden. Es gelte, mögliche Nutzer zu suchen und notwendige Um- oder Anbauten in enger Kooperation mit den Denkmalbehörden und möglichen Fördergebern abzustimmen. Weitere Abrissspekulationen verböten sich.

Die DSD ist eine private, gemeinnützige Stiftung und hat nach eigenen Angaben mehr als 200 000 Förderer. Sie hat seit 1985 die Restaurierung von über 6500 Denkmalen gefördert und dafür mehr als 750 Millionen Euro eingesetzt.