Der Eis-Check: So viel Erfrischung gibt es fürs Geld

Längst hat die Eis-Saison begonnen. Allerdings bieten Düsseldorfs Eiscafés in Menge und Preis einige Überraschungen.

Düsseldorf. Zugegeben: Pappbecher und Plastiklöffel wiegen rund zwei Gramm. Die muss man fairerweise abziehen. Doch bekommt man für durchschnittlich 80 bis 90 Cent pro Kugel auch gleich viel Eis in den Becher? Die WZ hat bei Sonnenschein und warmen 19 Grad in beliebten Eiscafés der Stadt den Test gemacht.

Los geht es bei „Pia“ in der Kasernenstraße, wo sich täglich — vornehmlich in der Mittagspause — meterlange Schlangen bilden und Menschen immer wieder ratlos vor der großen Auslage stehen. Die Wahl fällt auf eine Kugel Erdbeer-Eis, das die Eis-Verkäuferin mit einem überdimensionalen Löffel in den Becher stopft. 80 Cent macht das.

Das Eis kommt auf die Küchenwaage. Ergebnis: rund 150 Gramm. Im letzten Jahr kostete die gleiche Menge noch 70 Cent. „Die Preise für die Zutaten sind gestiegen, da mussten auch wir reagieren. Dennoch haben wir im Vergleich noch einen guten Preis und ich hoffe, ihn auch 2013 halten zu können“, sagt Inhaber Claudio Camerin.

Weiter geht es zum Eiscafé am Burgplatz. Dort wird es eine Kugel Schokoladen-Eis für zehn Cent mehr, aber: Die Waage zeigt rund 50 Gramm weniger Eis an. Für Test Nummer drei geht es in die Schadow-Arkaden. Sonnenschein gibt es dort nicht, dafür den Eis-Stand „Palatini“. Etwas weniger als 100 Gramm gibt es in den Arkaden für 90 Cent.

Für den letzten Test geht es raus aus der City. Im Traditionsgeschäft „Unbehaun“ an der Aachener Straße wird es wieder der Klassiker: Schokoladeneis. Der Preis überrascht: 100 Gramm gibt es für nur 70 Cent. Außerdem im Angebot: vergünstigte Kinderportionen. „Wir produzieren unser Eis selbst und in kleinen Mengen. Natürlich spielt auch die Lage eine Rolle, wir sind nicht in der City“, erklärt Ilartio Ofnejneri von Unbehaun.

Auch für den Bundesinnungsverband des Konditorenhandwerks, eine Sparte ist die Herstellung von Speiseeis, ist der Preis Standort-abhängig. „Zum Beispiel sind dort auch die Ladenmieten höher“, sagt ein Sprecher.

Zentraler sei aber eine andere Entwicklung: Seit 2008 sind die Preise für Speiseeis gestiegen, zuletzt um zehn Prozent. „Das hängt ganz allgemein mit den gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten zusammen. Außerdem ist gleichzeitig der Umsatz zurückgegangen“, heißt es von Seiten des Verbands.

Obwohl die eiskalte Erfrischung so beliebt ist, ist der Jahresumsatz 2011 um rund 2,1 Prozent zurückgegangen — das rechnet das Statistische Bundesamt vor. Im Jahr 2010 lag der Umsatz noch bei rund 1,92 Milliarden Euro. Allerdings wurden darin auch die industriell produzierten Eissorten verrechnet.