Der geplatzte Traum vom Liebesglück
81-Jährige verklagte Partneragentur. Nun erhält die Frau 1500 Euro zurück.
Düsseldorf. Annemarie K. hat die Zeitungsannonce aufgehoben, mit dem Kugelschreiber hatte sie den Aufruf des „charismatischen Witwers“ markiert. Vor Gericht erinnerte sie sich Dienstag, wie sie ihren vermeintlichen Lebenspartner entdeckt und sich am 28. März überwunden hatte, bei einer Partnervermittlung anzurufen. Doch statt der großen Liebe kam der große Ärger: Die 81-Jährige unterschrieb einen Vermittlungsvertrag und zahlte 3000 Euro.
Sie fühlte sich über den Tisch gezogen. Denn weder über den Inhalt des Vertrags noch über das nicht vorhandene Kündigungsrecht sei sie aufgeklärt worden. „Die Mitarbeiterin sagte mir am Telefon, dass der Herr schon vergeben sei. Da war ich natürlich enttäuscht“, sagte die 81-Jährige Dienstag. Aber man wolle ihr eine Mitarbeiterin schicken, um ihr weitere Vorschläge zu unterbreiten. „Ich willigte zwar ein, eingeladen habe ich aber niemanden“, sagte Annemarie K. Über Geld sei nicht gesprochen worden.
Als die Mitarbeiterin einen Tag später bei ihr zu Hause erschien, unterschrieb K. mehrere „Formulare“. „Ich habe den Inhalt nur überflogen“, sagte die Frau am Dienstag. Die Mitarbeiterin habe sie nicht mit Nachdruck aufgeklärt, sonst hätte sie „niemals eingewilligt“. Die Mitarbeiterin ist anderer Meinung: „Wir lassen die Kunden die Verträge erst selbst lesen und fragen dann, ob sie alles verstanden haben“, sagte sie. Die Parteien einigten sich auf einen Vergleich. Die Frau erhält 1500 der 3000 Euro zurück.
In einem weiteren Zivilverfahren fordert eine Frau 4000 Euro von der Partneragentur zurück. Die behauptet jedoch, dass kein Geld gezahlt wurde.