Schnee: Rekord bei Unfällen
Die glatten Straßen bescheren den Fußgängern besonders viele Knochenbrüche.
Düsseldorf. „Huuuuuuuch“ — und schon ist es passiert. Eine junge Frau landete am Montagnachmittag auf der Flinger Straße mitten in der Altstadt auf der Nase. So wie ihr ging es in den vergangenen Tagen auf Schnee, Matsch und vereistem Untergrund vielen Düsseldorfern, egal ob alt oder jung.
Knochenbrüche „Unsere Ambulanzen sind mehr als voll“, sagt Martin Schicht, der Sprecher des katholischen Klinikverbundes VKKD . Allein am Samstag sind 35 Menschen mit Knochenbrüchen ins Marien-Hospital eingeliefert worden. 15 Nachtoperationen hat es gegeben. Ein ähnliches Bild zeichnet sich im Vinzenz-Krankenhaus mit 30 Brüchen ab. Schicht: „So gehäuft hatten wir das noch nie.“
Straßen und Bürgersteige Die Awista kämpft derweil gegen die Glätte auf den Fahrbahnen. „Salz gibt es erst einmal noch genug“, bestätigt Pressesprecher Ralf Böhme. Ein ganz anderes Problem mache den Jungs von der Müllabfuhr zu schaffen. „Vor den Behältnisschränken liegt mittlerweile bis zu 40 Zentimeter aufgehäufter Schnee. Da kommt niemand mehr an die Tonnen ran.“
Für die glatten Einkaufsstraßen, wie die Kö, sind die Anlieger selbst zuständig. „Viele haben es versäumt, rechtzeitig etwas zu machen“, bemerkt Böhme. Torsten Kruse, Geschäftsführer der Galerie Kaufhof am Wehrhahn, sagt: „Wir haben extra Matten in und vor den Läden ausgelegt.“
Dächer Die Feuerwehr kämpft derweil gegen Eiszapfen und Schneemassen auf Dächern. „Sobald die Bevölkerung gefährdet ist, rücken wir aus“, so Sprecher Hans Jochen Hermes. Bei der Eissporthalle in Benrath war dies der Fall. Gut 20 Tonnen Schnee haben auf dem 2000 Quadratmeter großen Dach gelegen. „Zwei Tage haben wir gebraucht, es wieder freizubekommen“, sagt Helge Terhag, Chef der Halle. Heute ist sie aber wieder geöffnet.
Schulen und Kitas Andere Gebäude wie Turnhallen, Schul- oder Kitagebäude sind nach Auskunft von Barbara Tewes, Sprecherin des Baudezernats, nicht betroffen. Nach dem Einsturz der Eishalle von Bad Reichenhall seien alle Gebäude auf ihre Statik überprüft worden.
Sie könnten eine Last von 75 Zentimeter Neuschnee aushalten. „Zusätzlich haben wir unsere Hausmeister angehalten, ein Auge auf die Dächer zu werfen.“ Das Dach der Arena ließ sich gestern wieder automatisch bewegen, am Dome wurden keine Probleme durch Schneeüberhänge bemerkt.
Verkehr Polizeisprecher Jochen Schütt lobt die defensive Fahrweise der Autofahrer. „Es gibt relativ wenige Unfälle mit Personenschaden.“