Düsseldorf Der große Pommestest: Die besten Fritten gibt’s in Bilk

Gourmetkoch Florian Conzen hat sich für die WZ auf die Suche nach den besten Pommes der Stadt gemacht.

Foto: Judith Michaelis/Fischer

Düsseldorf. Ob amerikanischer Schmalhans oder holländische Riesenpommes: Wer in Düsseldorf Lust auf frittierte Kartoffelstäbchen bekommt, hat die Qual der Wahl. Um bei dem reichhaltigen Angebot in der Stadt nicht den Überblick zu verlieren, hat sich Florian Conzen, Küchenchef der „Brasserie Stadthaus“, für die Westdeutsche Zeitung auf den Weg gemacht, um die besten Pommes ausfindig zu machen.

Am besten heiß, fettig und goldbraun geröstet sollten sie sein, die berühmten Kalorienbomben. Ursprünglich in Belgien beheimatet, finden Pommes heute weltweit als Beilage oder kleiner Snack Verwendung. Auch Florian Conzen schwört auf das Kartoffelprodukt. Als Küchenexperte weiß er, dass besonders die Backtemperatur für gute Fritten entscheidend ist: „Pommes sollten möglichst heiß gebacken werden, damit sich um die Stäbchen schnell eine Kruste bildet. Dadurch hält sich der Fettgehalt in Grenzen, was dem Geschmack zugute kommt.“

Der erste Geschmackstest führt in die McDonalds-Filiale an der Völklinger Straße. Interessant: Erst vor kurzem hatte der Fast-Food-Konzern einen Einblick in den Herstellungsprozess seiner Hausfritten gegeben. Dabei machte das Unternehmen auch die lange Liste an Zusatzstoffen öffentlich, darunter Rindfleischaroma.

Florian Conzen können die Industrie-Fritten wenig begeistern: „Die McDonalds-Pommes sind äußerlich sehr blass und innen extrem fettig, was wahrscheinlich an einer kurzen und niedrigtemperierten Backzeit liegt. Überhaupt erinnern sie geschmacklich kaum an eine Kartoffel.“

Weiter geht das Testessen im „Curry“ an der Moltkestraße. Der Imbiss ist vor allem wegen seinen Wurstvariationen berühmt, denn die Rezepturen stammen vom ehemaligen Sternekoch Robert Hülsmann. Als Besonderheit gibt es neben Wurst, Pommes aus rohen Kartoffeln und eine große Soßenvielfalt. „Man schmeckt, dass diese Pommes aus frischen Kartoffeln geschnitten wurden“, sagt Conzen nach den ersten Bissen. „Allerdings sind sie nicht ganz so heiß gebacken, wodurch die Stäbchen sehr fettig sind. Zudem wurden mehligkochende Kartoffeln verwendet, was die Pommes sehr matschig macht.“

Das erst im Dezember letzten Jahres eröffnete „Frittenwerk“ am S-Bahnhof Bilk ist die letzte Station des Pommes-Tests. Das Lokal wirbt vor allem mit Spezialitäten wie Pulled Pork und Poutine, eine kanadische Pommes-Variation mit Käse und Bratensoße.

Sowohl das Interieur, als auch die Portion Fritten überraschen positiv: „Man schmeckt förmlich, dass hier mit hochwertigen Produkten gearbeitet wird. Da die Kartoffeln nicht komplett geschält wurden, besitzen sie noch ihren typischen Geschmack, so Conzen, der deshalb im „Frittenwerk“ den unangefochtenen Favoriten sieht: „Die Pommes haben genau die richtige Balance. Sie sind außen schön knusprig und innen sehr saftig, ohne zu fettig zu sein.“

Übrigens: Neben dem Sieg beim Pommes-Test hat das „Frittenwerk“ vor kurzem einen weiteren ersten Platz eingeheimst. Während eines Mietertreffens der Bahnhofsregionen West und Mitte wurde das Lokal zum „Bahnhofs-Shop des Jahres 2014“ gekürt.