Internationale Schule Düsseldorf ISD soll dem Land elf Millionen Euro erstatten

Düsseldorf · Die Bezirksregierung fordert Fördergeld für drei Jahre zurück, die Schule will dagegen klagen. Die Stadt hält sich bedeckt, kommt ein Retter aus Neuss ins Spiel?

Der Internationalen Schule in Kaiserswerth drohen neue Finanzprobleme.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Die Internationale Schule Düsseldorf (ISD) kommt finanziell womöglich in immer größere Schwierigkeiten. Die Bezirksregierung hat der englischsprachigen Privatschule nunmehr Rückzahlungsbescheide für Fördergelder in einer Gesamthöhe von gut elf Millionen Euro zugestellt. Dabei geht es um die Jahre 2015, 2016 und 2017.

Denn die ISD beziehungsweise ihr Förderverein verlange von ihren Schülern Jahresbeiträge von bis zu 19 000 Euro, was in dieser Höhe wiederum nicht mit staatlichen Zuschüssen vereinbar sein soll. Die Leitung der ISD hat angekündigt, gegen die Bescheide zu klagen.

Zudem liegt laut Bezirksregierung ein Stundungsantrag für die Rückforderung 2015 und die erwarteten Rückforderungen 2016 und 2017 vor. Der werde derzeit geprüft. Es könnte aber auch noch ärger für die ISD kommen, denn mittlerweile prüft die Bezirksregierung, ob sie noch weitere Rückforderungen für die Jahre 2014 und früher stellt. Gleichzeitig werde in Gesprächen zwischen der Schulaufsicht und der ISD nach konstruktiven Lösungen für die entstandene Situation gesucht. Tatsächlich stellt sich ja die Frage, wieso das Land eigentlich viele Jahre lang Fördergelder an die ISD zahlte, obwohl die immens hohen Gebühren für die Schüler allgemein bekannt waren.

Die ISD selbst hat sich am Montag auf Nachfrage der WZ noch nicht zur aktuellen Entwicklung geäußert. Klar ist: Weitere Rückzahlungsforderungen in Millionenhöhe kann die Schule wohl kaum verkraften, dann wäre sogar eine Insolvenz möglich.

Bei der Stadt gibt man sich zurückhaltend. Auf der einen Seite ist klar, dass die ISD ein wichtiger Standortfaktor für Düsseldorf ist, weil viele internationale Unternehmen auf eine englischsprachige Schule für die Kinder ihrer Mitarbeiter angewiesen sind. Zudem müsste ja im Falle einer Auflösung der ISD für gut 1000 Schüler schnell eine andere Schule gefunden werden. Auf der anderen Seite aber sind direkte städtische Subventionen keine Option.

Vielleicht kommt dann ja doch noch die Internationale Schule in Neuss (ISR) zum Zuge, die schon im Mai angeboten hatte, der ISD ihre Gebäude an der Niederrheinstraße abzukaufen und ihr so Liquidität zu verschaffen. Die ISD hatte das Angebot mit dem Verweis auf die eigenen Unabhängigkeit damals abgelehnt.