Internationale Schule ISD in Finanz-Not? Eltern fürchten, entmachtet zu werden
Düsseldorf · Die Internationale Schule Düsseldorf bangt um Fördergeld und will sich schnell eine neue Satzung geben.
An der Internationalen Schule in Kaiserswerth (ISD) sind viele Schüler, besser gesagt ihre Eltern gut betucht. Jahresbeiträge von bis zu 20 000 Euro sind da kein Problem – und dürfen es auch nicht sein, denn sonst wird es in der Regel nichts mit einem Besuch der ISD. Jetzt allerdings gerät die ISD finanziell offenbar immer stärker selbst in die Bredouille, nachdem Landes- und Bezirksregierung sie wie berichtet ins Visier genommen haben. Untersucht wird, ob die ISD jahrelang zu Unrecht rund vier Millionen Euro Fördergelder vom Land bezogen hat, weil sie parallel so hohe Gebühren von ihren Schülern verlangt, wenn auch indirekt über den Förderverein.
Aktuell stehen zwei strukturelle Veränderungen an: Zum einen sollen sich die Eltern „freiwillig verpflichten“, den Förderverein der ISD mit einem jährlichen Beitrag zu unterstützen. Eine offizielle Schulgebühr dagegen gebe es nicht. So freilich verfuhr die ISD im Kern seit Jahren, dennoch hat nach WZ-Informationen bislang mehr als ein Drittel der Elternschaft dem noch nicht zugestimmt. Außerdem will sich die Internationale Schule offenbar ganz kurzfristig eine neue Satzung geben. Am Montag soll bei einer Mitgliederversammlung, die hauptsächlich aus Eltern besteht, darüber abgestimmt werden.
In dem Entwurf für die neue Satzung, der unserer Redaktion vorliegt, fällt besonders die Zusammensetzung des erweiterten Vorstands auf. Bislang haben hier die gewählten Mitglieder mit sieben Vertretern die Mehrheit. Bislang waren das praktisch immer Eltern-Vertreter. Jetzt sollen nur noch vier gewählte Mitgliedern neben „fünf bis sieben“ ernannten Vorstandsmitgliedern stehen. Den Eltern soll das, so heißt es in Schulkreisen, als ein sie entlastendes „Experten-Gremium“ schmackhaft gemacht werden. Einige Eltern fürchten freilich, dass es vor allem darum gehe, sie zu entmachten, wenn womöglich bald weitere Gebührenerhöhungen anstehen sollten.
Einfach durchpauken kann die ISD-Spitze die Satzungsänderung allerdings nicht, dafür ist eine Dreiviertel-Mehrheit erforderlich. Die ISD selbst hat sich zu den von uns an sie gerichtetendiesbezüglichen Fragen bislang nicht geäußert.
Die Angst, schon bald vor einem größeren Finanzloch zu stehen, ist für die ISD jedenfalls real. selbst wenn die Schule nciht zu Unrecht kassierte NRW-Fördergelder früherer Jahre zurückerstatten muss. vielleicht sieht die neue Satzung deshalb vor, dass bei Auflsöung der Schule (des Vereins) das Restvrmögen nicht mehr an die Heinrich-Heine-Universität fällt. Sondern an den Förderverein der ISD...