Sehenswürdigkeit Warum die Gerresheimer Basilika ein eigenes Autobahnschild hat

Düsseldorf · An der A3 wird ab Januar auf die Basilika St. Margareta hingewiesen. Wer entscheidet eigentlich, welche Tafeln an Autobahnen aufgestellt werden?

Bezirksbürgermeister Karsten Kunert, Monsignore Oliver Boss und Ole Friedrich, Geschäftsführer von Düsseldorf Tourismus, auf dem Gerricusplatz mit dem neuen Hinweisschild für die Basilika St. Margareta.

Foto: Stadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

Am Freitag hat Monsignore Oliver Boss auf dem Gerricusplatz ein Autobahnschild für die Basilika St. Margareta gesegnet. Je zwei Tafeln pro Fahrtrichtung sollen Reisende ab Mitte Januar an der Autobahn 3 in Höhe der Anschlussstelle Mettmann auf das Wahrzeichen von Gerresheim hinweisen. Der Rahmen der Vorstellung zeigt: Die „touristische Unterrichtungstafel“ ist das wohl am stärksten mit Emotionen besetzte Schild der Straßenverkehrsordnung.

Wer entscheidet darüber, ob Hinweisschilder an Autobahnen aufgestellt werden? In Nordrhein-Westfalen bestimmen die Bezirksregierungen über diese Hinweisschilder. Wenn die Unterlagen des Antragstellers vorliegen, wird zunächst der Standort geprüft. Dann leitet die Bezirksregierung den Antrag weiter an ein Beratergremium, das beim Landesbetrieb Straßen NRW angesiedelt ist. Das Gremium kommt einmal im Jahr zusammen und bewertet, ob eine Sehenswürdigkeit bedeutend genug ist, um sie auszuschildern.

Warum gibt es ein Schild für die Basilika St. Margareta und nicht für eine andere Sehenswürdigkeit? Weil das Beratergremium die Basilika als wichtig genug erachtet hat. In der Begründung heißt es unter anderem: „Bei der Basilika handelt es sich um die bedeutendste Pfarrkirche im historischen Stadtteil Düsseldorf-Gerresheim, deren überregionale Bedeutung auch offiziell durch die Verleihung des Titels Basilika minor durch Papst Johannes Paul II im Jahre 1982 festgeschrieben wurde.“ Auch die Kostenübernahme durch die Bezirksvertretung 7 – 15 000 Euro für Schilder und Aufbau – sind eine Grundbedingung.

Wie lange hat es von der Idee bis zur Umsetzung gedauert? Rund 17 Jahre. Die Idee für das Hinweisschild hatte Detlef Becker im Jahr 2002. Der heutige Ehrenvorsitzende der Interessengemeinschaft der Vereine im Stadtbezirk 7 hatte anlässlich der Olympia-Bewerbung Düsseldorfs den Einfall, dass auch die Basilika für die potenziellen Gäste beworben werden müsse. Nach der gescheiterten Bewerbung für das Sportereignis stimmte 2011 die Bezirksvertretung 7 für einem Antrag von Ulrich Wensel (CDU). 2013 kam das Okay von der Bezirksregierung. Weil an der A3 aber gebaut wurde, wurde der Aufbau der Schilder auf Mitte Januar 2019 verschoben.

Das neue Schild vor der Basilika St. Margareta in Gerresheim.

Foto: Stadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

Welche Autobahnschilder weisen noch auf Düsseldorfer Sehenswürdigkeiten hin? An den Autobahnen rund um Düsseldorf gibt es drei weitere Hinweistafeln für Gebäude oder Orte in der Landeshauptstadt. Das nach Auskunft der Stadt erste Schild wurde vor der Jahrtausendwende für das Schloss Benrath an der A59 aufgebaut. 2009 folgte ein Schild für die Düsseldorfer Altstadt an der A46. Seit 2010 gibt es ein Hinweisschild für den historischen Stadtkern von Kaiserswerth an der A52. Zum Vergleich: Für Köln wird an Autobahnen nur auf den Dom hingewiesen.

Führen die Schilder zu mehr Besuchern? Ole Friedrich, Geschäftsführer von Düsseldorf Tourismus, sieht in den Hinweistafeln eine zusätzliche Möglichkeit, um Sehenswürdigkeiten in der Landeshauptstadt zu bewerben. Ihn freue, dass mit der Basilika ein Gebäude dabei ist, das nicht zum Kern des üblichen Angebotes gehöre. Monsignore Oliver Boss glaubt, dass trotz des knappen Hinweises „Basilika St. Margareta“ viele Menschen den Weg nach Gerresheim finden werden. „Wer sich dafür interessiert, wird den Namen sicher googeln.“ Auch auf anderem Weg wird das Schild genutzt: Die Bezirksvertretung 7 hat kostenfreie Postkarten mit dem Motiv aufgelegt.