„The Beach“ Wie Kreative in der neuen Ideen-Schmiede im Düsseldorfer Medienhafen arbeiten

Düsseldorf · Smarter schuften in Büros mit Blick auf den Paradiesstrand: Den Mitarbeitern soll etwas geboten werden. Dafür kommen sie auch am Wochenende.

The Beach: Arbeiten mit Blick auf den Paradiesstrand.

Foto: Uwe Erensmann

Morgens Yoga auf der Dachterrasse, mittags über den direkten Zugang mal kurz an den Strand, danach eine heiße Dusche, abends vielleicht gemeinsam grillen. Das Leben kann so schön sein. Das Arbeiten auch: am Paradiesstrand von Düsseldorf in den neuen lichtdurchfluteten Büros von „The Beach“ an der Bremer Straße. Man könnte es auch smarter schuften nennen.

„Ich hab’ das Grundstück vor fünf Jahren entdeckt“, berichtet Thomas Etz. Doch vor dem ersten Spatenstich floss noch viel Wasser durch den Rhein.

Mehr oder weniger 13 Millionen Euro hat der Markenmann in das im Rostton angesetzte Gebäude investiert, das sich harmonisch in die Hafenumgebung einpasst. Als hätte es schon immer hier gestanden: auf der einen Seite auf Augenhöhe mit einem Hafenkran, auf der anderen mit Blick auf die Kunstschmiede, wo auch Tony Cragg gegossen wird. Dazu der Panaromablick auf Oberkassel und die Skyline Altstadt.

Der Entwurf von „The Beach“ stammt vom Düsseldorfer Architekturbüro Klobusch, die Innenarchitektur von der Architektin Tine Wagenmann, Inhaberin des Studios Llots. Bauherr ist die Bess Vermögensverwaltung, die Etz gemeinsam mit seinen Partnern Andreas Bahners und Richard Schmitz führt.

Seit 2017 wird gebaut, im Sommer dieses Jahres sind die Ersten eingezogen. Inzwischen ist das ungewöhnliche Strandbürohaus – sieben Mieteinheiten auf 2500 Quadratmetern – komplett vermietet. Das Erdgeschoss bietet auch Raum für Events, Produktpräsentationen oder Ausstellungen.

Etz. „Ich bin ein Kunstfreund.“ Dazu kann er sich in seinem neuen Büro fühlen wie ein Kapitän auf der Brücke seines Schiffs. Von hier aus steuert Etz seine Firmen Mavis (steht für Markenvisualisierung) und seine jüngste Company Daily Value/Skeisan, die gerade „maskulinen Tee“ in schwarze Gläser verpackt. Als Hauptmieter mit an Bord: Castenow Communications, ebenfalls eine Markenagentur, und die Personalberatung dfind.

Man trifft sich in der gemeinsamen Kantine, längst Lounge genannt, und auf Teamflächen – oder gleich am Paradiesstrand vor der Tür. Die Super-Lage ist auch offensichtlich gut für die Mitarbeiterbindung. „Wir kommen sogar am Wochenende gern hierher“, strahlt eine.

Kreative sind anspruchsvoll. Im Medienhafen ist inzwischen so etwas wie eine gewerbliche Völkerwanderung zu beobachten. An den Paradiesstrand zogen auch Firmen, die vorher in der Plange-Mühle oder in den Gehry-Bauten saßen. Anders als andere Hafen-Standorte bietet „The Beach“ auch genügend Parkplätze. Manche Mitarbeiter kommen über die Hafenbrücke spaziert, oder radeln zum Strand. Etz: „Wir haben gerade noch 15 E-Bikes bestellt“. Und dazu auch einen Massagekraft für die Mitarbeiter.