Die Aids-Hilfe räumt mit Vorurteilen auf

Am Montag ist Welt-Aids-Tag. Viele Betroffene scheuen den Test aus Angst vor Diskriminierung.

Die Aids-Hilfe räumt mit Vorurteilen auf
Foto: Esser

Düsseldorf. Mindestens 2500 Männer und Frauen leben in Düsseldorf mit HIV oder Aids. Düsseldorf gehört damit zu den besonders stark betroffenen Großstädten. Die sogenannte Inzidenz (Häufigkeit von HIV pro 100 000 Einwohner) liegt in Düsseldorf gut dreifach höher als der Landesdurchschnitt. „Dabei müsste, wenn alles optimal liefe, heute niemand mehr an Aids erkranken, geschweige denn an Aids sterben“, sagt Peter von der Forst, Geschäftsführer der Aids-Hilfe Düsseldorf, der auf Prävention setzt: „Wir müssen den Menschen deutlich machen, dass es sich lohnt, sich nicht zu infizieren und ihnen zu zeigen: wie.“

Laut von der Forst werden Aids-Diagnosen heute oft erst so spät gestellt, dass eine medikamentöse Therapie, die den Ausbruch der Krankheit verhindern kann, nicht mehr möglich ist. Ein Drittel aller Betroffenen hätten sich bereits Jahre vor der Diagnose infiziert. Viele scheuten aber, sich testen zu lassen, „aus Angst vor Diskriminierung“, sagt von der Forst. Denn obwohl mehr und mehr Menschen mit HIV leben und ausnahmslos jeden Beruf ausüben können, gibt es immer noch Vorurteile: „Viele Betroffene fühlen sich an den Rand gedrängt.“

Rund um den Welt-Aidstag am Montag will die Aids-Hilfe mit Vorurteilen aufräumen. Zum Beispiel mit Hilfe der Aktion „Bärenstark“, bei der Düsseldorfer am Samstag und Montag von 11 bis 18 Uhr an der Königsallee 56 für mehr Toleranz gegenüber Menschen mit HIV und Aids werben. Die Helfer sammeln außerdem Spenden, verkaufen Solibären für den guten Zweck oder verteilen rote Schleifen als Zeichen der Solidarität. Die Aids-Hilfe außerdem einen ökumenischen Gottesdienst zum Thema „Schön, dass Du da bist“ vorbereitet, der am Samstag um 18 Uhr in der Neanderkirche stattfindet. Um 23 Uhr startet die Party „Schamlos“ im Zakk an der Fichtenstraße. Die Gemeinde „La Rencontre de Dieu“ feiert am Sonntag von 12 bis 14 Uhr einen Gottesdienst für Erkrankte in „Afrika und der ganzen Welt“an der Albertstraße 83. Die „Crazy-Monday goes X-Mas“ Show, die zugunsten der Aids-Hilfe am Montag ist ausverkauft.

duesseldorf.aidshilfe.de