Die internationale Uni

Beim Fest „Global Village“ stellten Studenten aus aller Welt ihre Kultur vor und feierten mit ihren deutschen Kommilitonen.

Düsseldorf. Der Campus der Heinrich-Heine-Universität ist nicht wieder zu erkennen. Wo sonst die Studenten achtlos am Heine-Denkmal vorbeihasten, ertönt heute laute Musik. Zwei afrikanische Musiker bearbeiten ihre Trommeln und stimmen den WM-Song von Shakira an.

Überall riecht es nach unbekannten Gewürzen und fremden Speisen. Eine Studentin aus Afghanistan bietet süßes Gebäck mit dem Namen "Elefanten-Ohren" an. Beim Stand nebenan werden marokkanische Teigtaschen verkauft. Auf dem Platz vor der Bibliothek findet das Fest "Global Village" statt. An 15 Ständen präsentieren ausländische Studenten ihr Heimatland.

Innerhalb von vier Wochen haben die beiden Studenten Rudina Hoti und Mehmet Orhan "Global village" organisiert. Mehmet Orhan studiert Jura und hat türkische Wurzeln. Das Fest soll keine reine Spaßveranstaltung sein: "Wir wollen mit Vorträgen über Menschenrechtsverletzungen auch ernste Themen ansprechen", sagt der 23-jährige.

Seine Kommilitonin Rudina Hoti erklärt die Funktion des "Global Village": "Wir wollen den Austausch unter den Studenten fördern und die Neugier für andere Kulturen wecken", sagt die 21-jährige Jurastudentin.

Der Austausch zwischen den Kulturen scheint an der Heinrich-Heine-Universität noch nicht reibungslos zu funktionieren. "Man muss sich hier am Anfang alleine durchkämpfen und später wird der Kontakt zu den deutschen Kommilitonen auch nicht besser", sagt Thierry Lodonou aus Togo. Seit zehn Jahren ist der Romanistik-Student in Düsseldorf, kann aber nicht sagen, was typisch deutsch ist, weil er fast nur afrikanische Freunde hat.

Bijay Pokhrel aus Nepal hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Vor fünf Jahren ist er aus seiner Heimat zuerst nach Hessen gekommen. Da lief die Integration besser. "Hier müsste es viel mehr Angebote wie dieses Fest geben. So etwas wie Global Village habe ich hier noch nie erlebt, es ist toll", sagt der Jurastudent.

Die Universität erleichtert den ausländischen Studenten mit einem breiten Programm den Start in Deutschland. "Jeder, der hier ankommt, wird mit offenen Armen empfangen", sagt Pressesprecher Rolf Willhardt. Es würden Stadtführungen, Willkommens-Abende und Sprachkurse angeboten. Bei Behördengängen gebe es genauso Unterstützung wie bei der Wohnungssuche.

An der Universitätsverwaltung scheitert die Integration demnach wohl nicht. Viele ausländische Studenten bauen für die Zukunft auf Aktionen wie "Global Village". "Ich hoffe, dass es durch das Fest besser wird", sagt die marokkanische Studentin Fatna Kassou.