3. Regiogipfel Die Region meldet sich zu Wort
Vertreter der Städte um Düsseldorf wollen Bund, Land und Verbände besser in die Pflicht nehmen.
Düsseldorf. Konkrete und plausible Forderungen, von denen auch die Bürger direkt einen Nutzen haben, das hört man selten nach Treffen von Kommunalpolitikern und Stadtoberhäuptern. Insbesondere bei den vergangenen Regiogipfeln der Metropolregion Rheinland.
So räumte Düsseldorfs OB Thomas Geisel als Gastgeber in seinem abschließenden Fazit nach der gestrigen und dritten Veranstaltung auch ein, dass der 1. Gipfel noch „holprig“ gewesen sei. Jetzt aber habe es „eine große Einmütigkeit“ gegeben, mit zielführenden Ergebnissen. Kölns OB Jürgen Roters, der mit Geisel eingeladen hatte, sprach gar von konkreten Handlungsaufträgen. „Das landet jetzt nicht in der Schublade.“
Und davon könnten direkt beispielsweise auch ÖPNV-Kunden profitieren. Durch einfachere Tarifstrukturen, so die Forderung. Gemeint sind beispielsweise verbundübergreifende Wochenendtickets — unter anderem zwischen Düsseldorf und Köln. Die Verbandsgrenzen dürften nicht für Tarifsprünge genutzt werden, meinte Geisel. Attraktivere Anschlusstickets müssten her. Die Verkehrsverbünde VRR und VRS seien aufgefordert, zu handeln.
Für die Beschaffung von E-Bussen wie in der Stadt Bonn solle zudem eine Kooperation gebildet werden, bei denen Kommunen in der Metropolregion die Fahrzeuge gemeinsam bestellten, um alte Fahrzeuge zu ersetzen. Gesenkt werden sollen nicht nur Emissionen, sondern auch Investitions- und Wartungskosten. „Das könnte ein Vorbild für uns sein“, meinte Mettmanns Landrat Thomas Hendele. „Auch für Düsseldorf“, ergänzte er.
Eine schnellere Sanierung der maroden Brücken forderte Hendele ebenfalls. Aber der Blick müsse auch wieder nach vorne gehen. „Wir brauchen auch Ausbau.“ Dabei müsse die Region wegen ihrer positiven Einwohnerbilanz bei der Mittelbeteiligung besser berücksichtigt werden. Der Appell werde Richtung Bund und Land gerichtet.
Ein regionales Demografie-Monitoring soll zudem dabei helfen, Bevölkerungsbewegungen besser zu erkennen, auch um gezielter Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Roters: „Die Beschaffung von bezahlbaren Wohnungen ist nur in der Region möglich.“ Die Datenbasis soll in Düsseldorf stehen.