Düsseldorf Die „Sportstadt“ poliert ihr Äußeres
Düsseldorf. Seit sich Düsseldorf mit dem Titel „Sportstadt“ schmückt, musste es dafür immer wieder Kritik und viel Sarkasmus einstecken. „Spottstadt“ spotteten viele vor allem angesichts des tristen Daseins der Fortuna, die lange in den Ligen 4 und 3 vor sich hin dümpelte.
Dabei gab es vor zehn Jahren immerhin im Hand- und Basketball noch Erstligisten in der Stadt, am Rhein stieg der Ski-Langlauf-Weltcup, auf der Kö röhrten DTM-Boliden und im Rochusclub lief Weltklassetennis. Alles perdu — und so richtig prickelnder Ersatz wurde nie gefunden. Insofern ist es verständlich, dass die „Sportstadt Düsseldorf“ aufpoliert werden soll.
Und so stellte sich gestern im Rathaus die „Große Allianz für den Düsseldorfer Sport“ vor eine Werbetafel: Stadt, Stadtsportbund, Düsseldorf Congress Sport & Event und Sponsoren wollen nun „nicht mehr nebeneinander her, sondern miteinander den Sport in der Stadt fördern“, wie es Ehrenoberbürgermeisterin Marlies Smeets von der Stiftung Pro Sport ausdrückte.
Nun hatte das alles mit echten sportlichen Ergebnissen nicht viel zu tun, ein neues Großereignis etwa gibt es nicht. Es geht um Marketing, einen Marken-Relaunch, aufgepeppte Homepage und eine einheitliche Plattform. OB Thomas Geisel möchte aber offenbar irgendwann mehr: „Wir sind nicht nur eine Stadt, in der viele Menschen Sport treiben, wir wollen auch im Spitzensport in der ersten Liga spielen“, sagte er. Allerdings will die Stadt selbst nicht noch mehr Geld in die Sportstadt stecken, die Kampagne zielt in erster Linie auf die Hilfe von Sponsoren, das zeigen schon die neuen „Markenkernwerte“ der Sportstadt namens „mitreißend, fördernd, engagiert und wirtschaftsnah.“
Sportdezernent Burkhard Hintzsche bestätigt: „Wir brauchen private Mittel und es ist ermutigend zu sehen, dass sich die Wirtschaft auch engagieren will, gerade für den Nachwuchsbereich und in den 20 Leistungsstützpunkten, die wir in der Stadt haben.“ Tatsächlich stellen die zwölf Partner (siehe Kasten) laut Martin Ammermann (DCSE) für drei Jahre jeweils 250 000 Euro zur Verfügung.
Aber es geht nicht nur ums Geld, Firmen, IHK und Handwerkerschaft wollen jungen Top-Athleten auch in puncto Ausbildung / Beruf fördern. Damit die Sportstadt bald auch sportlich „relaunched“ wird.