Die Stadtteilzentren sind stark
Die Industrie- und Handelskammer zeigt in einer Broschüre die Vielfalt der Einkaufsmöglichkeiten.
Düsseldorf. Kunden, Existenzgründer, Werbegemeinschaften — sie alle dürfte die neue Bestandsaufnahme der Industrie- und Handelskammer (IHK) interessieren, die sich ausschließlich mit den Einkaufszentren in den Stadtteilen befasst. „Es ist unser erster umfassender Überblick“, sagt Sven Schulte. Die Stadtteilzentren sind für den 33-Jährigen „starke Handelsstandorte“. Mit der Info-Broschüre über die Zentren baut die IHK ihre Stadtteilmarketing-Aktivitäten aus.
Generell bescheinigt Schulte den Einkaufszentren in den Vierteln „eine Vielfalt, die man in manchen Zentren einer mittelgroßen Stadt nicht findet“. Als ein Beispiel nennt er Benrath. Auf dem Marktplatz dort hatte die IHK bei ihrer Zählung 2011 an einem Vormittag mehr Kunden ausgemacht, als zum selben Zeitpunkt auf der Kö.
Zur Vielfalt gehört für Schulte aber auch die Individualität. Die sieht er rund um Birken- und Ackerstraße in Flingern mit einer guten Mischung von Geschäften mit Angeboten für den täglichen Bedarf, dem Wochenmarkt auf dem Hermannplatz und den spezialisierten Fachhändlern. Jene bestimmen auch das Flair auf der Lorettostraße in Unterbilk. Gemeinsam mit der Bilker Allee habe auch dieses Zentrum einen besonderen Charme.
Doch Schulte weiß auch um die Sorgen in anderen Stadtteilen wie in Gerresheim, wo der Umbau der Einkaufsmeile geplant sei. „Die meisten dort haben Angst vor der Baustellenphase.“ Der IHK-Mann empfiehlt den Betroffenen den Zusammenschluss. „Wichtig ist aber auch, dass die Stadt Händler und Kunden darüber informiert, was passiert.“ „Die Werbegemeinschaft könnte — wie in anderen Städten — Baustellenpartys und Sonderaktionen organisieren.“ Bei der ebenfalls vor großen Veränderungen stehenden Friedrichstraße hat Schulte die rasante Gründung der neuen Interessengemeinschaft begleitet. Schließlich hatte eine IHK-Umfrage sie auch ausgelöst, die Noten für die Einkaufsstraße fielen nicht so gut aus. Doch jetzt gibt es eine Gemeinschaft von Händlern, Dienstleistern und Hausbesitzern, die für die Stadt Ansprechpartner bei der Umbauplanung ist.
Eine ganz andere Sorge sieht er dagegen in Angermund, wo es Protest gegen den geplanten Discounter gibt. Der sei zwar einerseits zu verstehen, da die Angermunder um den Erhalt ihres bestehenden Zentrums fürchten. Für Schulte zählt aber auch ein anderer Aspekt: Durch den Discounter wird die Nahversorgung sichergestellt.